Starnberg/München:Ministerin warnt vor FSME

Von Zecken übertragene Seuchen sind weiter auf dem Vormarsch

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml rät zur vorbeugenden Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): In diesem Jahr seien im Freistaat bereits wieder zehn Personen an dieser Virusinfektion erkrankt, gegen die keine spezifische Therapie existiert. Sie ruft bei etwa zehn Prozent der Menschen eine Hirnhaut- und Gehirnentzündung hervor, die in seltenen Fällen sogar tödlich verlaufen kann. Fast immer wird der Erreger der Krankheit durch Zeckenbisse übertragen. "Vor allem wer sich oft in der Natur aufhält - etwa beim Wandern oder auch im eigenen Garten - sollte sich impfen lassen", sagte Huml am Sonntag in München. Besonders häufig seien Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren betroffen. Doch bislang sind nur etwa ein Drittel der bayerischen Schulanfänger gegen FSME gewappnet: "Daher empfehle ich den Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder beim Kinderarzt überprüfen zu lassen", teilt die Ministerin mit.

Im Jahr 2001 wurde die Meldepflicht für FSME eingeführt, seither wurden nach den registrierten Fällen immer größere Teile Bayerns zum Risikogebiet erklärt. Nach einem Bericht des Robert-Koch-Instituts vom 26. April gehören nun auch erstmals die Landkreise Starnberg, München und Weilheim-Schongau zum Gefahrenbereich. Im Landkreis Starnberg waren 2017 drei Fälle aufgetreten. Als "Fall" gilt, wenn bei einer Person mit grippeähnlichen Beschwerden oder Symptomen am zentralen Nervensystems der FSME-Erreger im Labor nachgewiesen wird. Auch in Risikogebieten liegt der Anteil der vom Virus befallenen Zecken allerdings nur bei 0,1 bis 5 Prozent. Wesentlich häufiger übertragen die Blutsauger jedoch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose, an der in diesem Jahr bislang schon 473 Menschen in Bayern erkrankt sind.

© SZ vom 28.05.2018 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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