Neues Hochhaus in Pasing:Schwebender Turmbau

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Die Gestaltung des Sockelgeschosses (rechts die Landsberger Straße) ist noch umstritten. (Foto: Simulation: Auer Weber)
  • An der Kreuzung Landsberger Straße und der Straße Am Knie soll ein weiteres architektonisches Zeichen in Pasing gesetzt werden.
  • Geplant ist ein 60-Meter-Hochhaus mit Büros, Wohnungen und Geschäften.
  • Lokalpolitiker können sich offenbar sogar eine Höhe von bis zu 70 Metern für den künftigen Pasinger Turm vorstellen.

Von Alfred Dürr

Kein anderer Bereich der Stadt hat sich in den vergangenen Jahren mit modernen Wohn- und Geschäftshäusern sowie neuen Verkehrsführungen so stark verändert wie der Ortskern Pasings. Nun soll an der Kreuzung Landsberger Straße, Nordumgehung und der Straße Am Knie - also genau an der Einfahrt nach Pasing - ein weiteres architektonisches Zeichen gesetzt werden. Geplant ist an dieser städtebaulich markanten Stelle ein 60-Meter-Hochhaus mit Büros, Wohnungen und Geschäften. Nachdem sich bereits die Lokalpolitiker positiv über das Projekt geäußert hatten, gab es jetzt auch von der Stadtgestaltungskommission keine grundsätzlichen Einwände gegen den Turmbau.

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Wer sich heute von dieser Kreuzung aus nach Pasing hineinbewegt, bekommt architektonisch wenig geboten. Ein 160 Meter langer Industriebau dominiert das Entree. Diese Trafo-Station der Stadtwerke wird weiterhin benötigt. Deswegen hat Architekt Stephan Suxdorf aus dem Büro Auer Weber die Stadtwerke-Immobilie in den Hochhaus-Komplex integriert. Der soll geradezu über dem Umspannwerk schweben. Das Technikgebäude bekommt eine zweite Haut, die aus einem kupfernen Netz besteht. Zur Kreuzung hin soll das einen ganz speziellen Blickfang ergeben.

Eine "großzügige städtische Geste"

Im Hochhaus, das in Anlehnung an die Adresse unter dem unspektakulären Namen "L 438" firmiert, ist eine Mischung aus Wohnungen und Büros vorgesehen. In dem rückwärtigen Sockelgeschoss sollen Geschäfte untergebracht werden. Die Decke des Anbaus, die man über eine Freitreppe erreicht, ist begrünt. Der direkte Nachbar ist die denkmalgeschützte Kuvertfabrik. In die Obergeschosse sollen Wohnungen kommen. Eine Promenade wird das Areal mit dem Einkaufszentrum am Bahnhof verbinden.

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Insgesamt mache das Projekt einen guten Eindruck, sagte der Vorsitzende des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing, Romanus Scholz (Grüne). Die Integration des Umspannwerks sei gelungen. Die Lokalpolitiker könnten sich sogar eine Höhe von bis zu 70 Metern für den künftigen Pasinger Turm vorstellen. "Wir waren durchaus überrascht", sagt Architekt Stephan Suxdorf. Das Streben in höhere bauliche Dimensionen wird offensichtlich nicht mehr so problematisch gesehen. Die Mitglieder der Stadtgestaltungskommission stimmten ebenfalls einhellig für eine "großzügige städtische Geste" an dieser Stelle.

Detailverbesserungen gefordert

Als es dann um architektonische Detailfragen ging, zeigten sich die Fachleute deutlich kritischer. Vor allem die Ausprägung des Sockelgeschosses, die Übergänge zu den Freiflächen oder die Gestaltung des Einganges in das Hochhaus boten viel Diskussionsstoff. Eine Frage war auch, ob umliegende Wohnhäuser durch den Neubau beeinträchtigt würden. Analysen hätten gezeigt, dass dies nicht der Fall sei, sagte Architekt Suxdorf. Auch die von Stadtrat Herbert Danner (Grüne) erwähnte Furcht vor massiven elektromagnetischen Feldern, die durch die Trafo-Station verursacht werden könnten, sei unbegründet.

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© SZ vom 07.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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