Schwimmen nach Feierabend:Die Freibäder haben künftig länger geöffnet

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  • Die SWM kündigt an, dass alle Bäder künftig ab 17 Grad Tageshöchsttemperatur bis mindestens 19 Uhr offen sein werden - und ab 25 Grad sogar bis 20 Uhr.
  • Die SWM stellt dafür auch 80 zusätzliche Saisonkräfte ein.

Von Viktoria Spinrad, München

Laut brummt der Druckstrahler mit seinen 150 bar und entfernt Stück für Stück den Dreck vom blau-grünen Beckenrand - akribische Zentimeterarbeit, mit der die letzten Winterspuren im Naturbad Maria Einsiedel verschwinden. "Wenn das Becken dann sauber und gefüllt ist, schaut's hier wieder aus wie in der Karibik", verspricht Stephan Krüger, stellvertretender Badeleiter der Münchner Stadtwerke (SWM).

Und weil man in der Karibik schließlich auch nach Dienstschluss noch ins Meer hüpfen kann, bekommen die Münchner Freibäder nun wie seit Jahren gefordert neue Öffnungszeiten. Die SWM kündigt an, dass alle Bäder künftig ab 17 Grad Tageshöchsttemperatur bis mindestens 19 Uhr offen sein werden - und ab 25 Grad sogar bis 20 Uhr.

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"Die bisherige 18 Uhr-Regelung mit einer spontanen Ausweitung auf 20 Uhr bei Schönwetter war für eine Großstadt wie München nicht mehr zeitgemäß", erklärt Bäderchefin Christine Kugler. Das neue Konzept soll Früh- und Feierabendschwimmern entgegenkommen und die langjährige Kritik an unberechenbaren Öffnungszeiten beenden. Frühschwimmer etwa können im Dante- oder im Prinzregentenbad ab 7 Uhr ins Wasser. Die seit 20 Jahren bestehende, abendliche Spontanregelung empfanden viele Besucher als willkürlich. Täglich mussten die jeweiligen Badeleiter am Nachmittag entscheiden: Ist das Wetter schön genug, um bis 20 Uhr geöffnet zu bleiben? So hatten Spätschwimmer oft keine Wahl, als am späten Nachmittag wiederholt die SWM-Website zu prüfen oder die Bäder reihum nach dem neuesten Stand abzutelefonieren.

Damit soll jetzt Schluss sein, denn ab dieser Saison wollen die Stadtwerke anhand der Wettervorhersage zwei bis drei Tage im Voraus entscheiden, ob das jeweilige Bad seine Pforten bis 19 Uhr oder 20 Uhr öffnet. Damit entsprechen die Stadtwerke auch dem im vergangenen Jahr gestellten Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, dass sich die Öffnungszeiten der Freibäder nach nachvollziehbaren Kriterien richten sollten.

Das umzusetzen, erfordert vor dem Hintergrund des Arbeitszeitgesetzes allerdings nun Zweischichtbetriebe. "Bis jetzt konnten wir lange Badetage mit einer Mannschaft abdecken", sagt Kugler. Mit der neuen Zehn-Stunden-Regelung werden 80 zusätzliche Saisonkräfte helfen, den längeren Badespaß zu sichern. "Wir hoffen wirklich, dass jetzt auch alle auf ihre Kosten kommen", sagt Kugler.

Sichtbar zufrieden zeigen sich bereits zwei Enten, die abseits des Druckstrahlers tauchen. Die Tage tierischer Freibadanarchie sind bald gezählt, denn die SWM kündigen zwei weitere Neuerungen an: Bereits am Wochenende vor dem normalen Start macht das Schyrenbad in Untergiesing am Samstag, 29. April, den Auftakt in die Freibadsaison.

Und der Eintrittspreis für Erwachsene steigt auf 4,30 Euro.

© SZ vom 16.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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