Neuperlach:Warten aufs Püree

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Pause muss sein: Umgraben und dann die Kartoffeln pflanzen, kann ganz schön anstrengend sein. (Foto: Natalie Neomi Isser)

Schüler in Neuperlach pflanzen Kartoffeln im Schulgarten

Es braucht viel Kraft: Maurice setzt den Spaten an und springt auf die Kante. Doch die Mühe schreckt den Zehnjährigen nicht ab: "Hier ist die Luft besser als im Klassenzimmer, und es macht Spaß." Maurice und rund 40 weitere Schüler haben noch Großes vor - schließlich soll ein Feld von 100 Quadratmetern umgegraben werden. Gepflanzt werden die zwei festkochenden Kartoffelsorten "Laura" und "Goldmarie".

Gemeinsam mit der Baywa-Stiftung hat das Sonderpädagogische Förderzentrum München Süd-Ost in Neuperlach das "Kartoffelprojekt" ausgerufen. "Wir haben uns gemeinsam mit den Schülern den Müll angeguckt; es war erschreckend, wie viele Lebensmittel darin zu finden waren", berichtet Stefan Huber, der mit seinen Kollegen den Schulgarten und das Kartoffelprojekt betreut.

Schüler, Lehrer und Ehrenamtliche der Baywa-Stiftung haben mit Spaten und Grabgabeln eine Reihe gebildet, bei jedem Spatenstich geht es 20 Zentimeter voran. Parallel dazu tragen Tahjr und Wesal das gerodete Gras und Unkraut auf den Kompost. "Ich würde gerne auch daheim etwas pflanzen - Tomaten. Vielleicht geht das bei meinem Onkel, der hat ein bisschen Garten", erzählt Tahjr in einer Pause.

Zweieinhalb Stunden später ist der schuleigene Kartoffelacker endlich umgegraben. "Ein Erfolg wäre, wenn die Schüler lernen, wie viel Mühe und Zeit es kostet, Gemüse anzupflanzen - und wie wertvoll es ist", sagt Lehrerin Kim Aigner.

Erstaunlich ist zu sehen, wie immer rund zehn Schüler und mehrere Helfer gleichzeitig auf dem Acker arbeiten und sich trotz der vielen Stiele von Grabgabeln und Spaten nicht in die Quere kommen. Am frühen Nachmittag dann werden die Kartoffeln gepflanzt und mit kleinen Erdhaufen bedeckt. Nun ist viel Geduld gefragt, denn geerntet werden kann erst im Oktober. "Ich fände es gut, wenn wir dann Püree aus unseren Kartoffeln machen würden", hofft der zwölf Jahre alte Mustafa. Zum Essen und zum Erntedankfest eingeladen sind dann auch die Mitschüler und Eltern.

© SZ vom 12.04.2016 / otth - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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