"Mein erster Eindruck? Überwältigend!" Dominic Berger, der Leiter des SVN-Sportparks, scheint von seinem künftigen Arbeitsplatz richtig begeistert zu sein. Nach der Baustellenbegehung, zu der die Führungsriege des Sportvereins Neuperlach (SVN) München geladen hat, versteht man auch warum. An der Fritz-Erler-Straße 3 - auf dem Gelände der ehemaligen Bezirkssportanlage Bert-Brecht-Allee - entsteht derzeit eine der attraktivsten Sportstätten Münchens.
Mit großen Schritten nähert sich der Sportpark der Fertigstellung, unter Hochdruck treiben die Bauarbeiter den Innenausbau voran. Und zwar in einem Tempo, dass SVN-Vorsitzender Norbert Kreitl sicher ist, das Versprechen, das er beim Spatenstich am 12. April vorigen Jahres gegeben hat, halten zu können: "Eröffnung ist am 10. Oktober, es bleibt dabei. Die Einladungen sind auch schon gedruckt und werden demnächst verschickt." Sollte also nichts Unvorhergesehenes mehr passieren, dann können Kreitl und seine Mitstreiter in Kürze auf die erfolgreiche Realisierung eines Projektes anstoßen, das seinesgleichen sucht. Vor allem deshalb, weil es bayernweit kein zweites Vorhaben dieser Größenordnung geben dürfte, das ein Sportverein weitgehend aus eigenen personellen und finanziellen Kräften stemmt. So wurden in die Anlagen bisher circa 6,5 Millionen Euro investiert, wovon rund 3,6 Millionen Euro vom SVN stammen.
Dass dieses Geld gut angelegt ist, sollte nicht nur Sportler überzeugen. Sie erwartet künftig neben den gut 1300 Quadratmetern Kletter- und Boulderfläche eine hochmoderne Dreifach-Sporthalle, dazu kommen drei großzügige Sport- und Gymnastikräume. Noch wird zwar gehämmert, verputzt und gestrichen, doch die künftige Gestalt des Gebäudes lässt sich bereits erahnen - hell, freundlich und funktional wird es sein. Ein Handball- oder Basketballspiel vor der mit 500 Zuschauern besetzten Sitztribüne plus den Stehplätzen dahinter könnte jedenfalls zu einem sehr beeindruckenden Erlebnis werden.
Noch spektakulärere Eindrücke verspricht indes der Kletterturm, der mit einer Höhe von 15 Metern wettkampftauglich ist. Einen ungefährlichen Logenplatz auf das Treiben in den künstlich angelegten Steilwänden sichern sich Besucher am besten im ersten Stock im Bistro. Dort können sie sowohl Kletter- als auch Kochkünstler bei der Arbeit beobachten. Laut Kreitl ist hier Erlebnisgastronomie geplant, an Wochenenden sind zudem spezielle Veranstaltungen für ein jüngeres Publikum vorgesehen. Wobei das Bistro und die alte Gaststätte natürlich jedermann zugänglich sein werden, so Kreitl.
Geklettert wird aber auch an der Außenseite des Turms sowie an einem Felsblock, der im Freien noch zum Bouldern aufgestellt wird. Zuschauer sind auch hier herzlich willkommen: Die bestehende Terrasse der Gaststätte wird umgebaut und deutlich vergrößert. Von hier aus hat man auch den neuen großen Rasenplatz im Blick, der heuer angelegt wurde. Daran schließen sich Kunstrasenplätze und zwei Beachvolleyball-Felder an. Allerdings hat sich die Sanierung des städtischen Teils der Bezirkssportanlage verzögert. Statt wie ursprünglich angekündigt zur Jahresmitte wird sie nun erst am 1. Januar 2016 an den SVN übergeben.
Davon aber wollen sich Vorsitzender Norbert Kreitl und Schatzmeisterin Gerlinde Lehmpfuhl die Vorfreude auf die Eröffnung des SVN-Sportparks nicht verderben lassen. Im Gegenteil. Sie sind erkennbar stolz darauf, den Menschen in Neuperlach hochmoderne Sportstätten bei gleichzeitig erschwinglichen Preisen anbieten zu können. Das gelte vor allem für das Klettern und Bouldern, für das man deutlich weniger verlange als die großen Mitbewerber in München, sagt Kreitl. So bestehe schon jetzt für das gesamte Schuljahr 2015/16 ein voll ausgebuchtes Kursprogramm für die Elternvereinigung der Europäischen Schule. "Die Nachfrage ist immens", versichert Kreitl.