Neuperlach:Leben auf dem Platz

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Gemeinsam gestartet: Melanie Hammer, Klaus Michael Dengler, Elisabeth Merk, OB Dieter Reiter und Axel Markwardt (von links). (Foto: Robert Haas)

Grundsteinlegung für das "Kulturquadrat" in Neuperlach

Von Hubert Grundner, Neuperlach

"Wir begehen heute einen historischen Tag." Superlative wie dieser reizen normalerweise gerne zum Widerspruch. Doch als Melanie Hammer, Geschäftsführerin der BHB Bauträger GmbH Bayern, am Donnerstagabend davon sprach, da hat das wohl niemand ernsthaft erwogen: Auf den Tag genau 50 Jahre nach dem Spatenstich zum Bau der "Entlastungsstadt Neuperlach" erfolgte nun auf dem Hanns-Seidel-Platz die Grundsteinlegung für das "Kulturquadrat". Es soll der erste Schritt sein, um aus dem jahrzehntelang als öde Parkfläche dahindämmernden Areal ein Stadtteilzentrum zu machen.

Die umgebende Bebauung, so Hammer, sei geprägt durch viele Grün und viele Hochpunkte. Diese Vorgaben wolle man in der Architektursprache der beiden Wohnkomplexe, die nun entlang der Fritz-Erler-Straße entstehen, aufnehmen. Natürlich geht es dabei aber nicht nur um die Befriedigung ästhetischer, sondern ganz existenzieller Bedürfnisse: Immer mehr Menschen, die es nach München zieht, brauchen ein Zuhause. So wie zur Entstehungszeit Neuperlachs gebe es, so Hammer, "auch heute wieder Wohnungsnot", die es zu lindern gelte. Dabei kooperiert die BHB mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewofag. Deren Chef Klaus-Michael Dengler betonte vor den Festgästen, unter ihnen Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Bundes- und Landtagsabgeordnete, Stadträte und Bezirksausschuss-Mitglieder, dass, anders als die BHB, die Gewofag nicht gleich zu bauen beginne: "Aber es ging uns darum, mit der gemeinsamen Grundsteinlegung ein Zeichen zu setzen." Die Leere in der Mitte Neuperlachs sei ihm schon als Kind unverständlich gewesen, und das solle sich schnell ändern: "Weltoffen, dynamisch, vielfältig, von hoher Vitalität - das ist für mich Neuperlach."

Knapp 41 000 Quadratmeter stehen als Grundfläche auf dem Hanns-Seidel-Platz zur Verfügung. Darauf sollen mehr als 85 000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen. Die BHB will von 2019 an knapp 30 000 Quadratmeter Geschossfläche für rund 90 Wohnungen, ein Studentenwohnheim mit 105 Einheiten, ein Hotel mit 150 Zimmern und Einzelhandelsflächen von mehr als 13 000 Quadratmeter realisieren. Bereits im Sommer dieses Jahres wird unter dem Namen "Loge No. 1"mit der Bau von 174 Eigentumswohnungen im Ostteil des Areals begonnen.

Einen Blick in eine fernere Zukunft warfen anschließend Kommunalreferent Axel Markwardt und Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Denn vollendet dürfte das Zentrum erst mit der Realisierung des kulturellen Bürgerzentrums sein, für das noch ein Investor gesucht wird. Der Weg bis dahin dürfte noch länger sein, ein erster Schritt aber wurde mit der Grundsteinlegung getan.

© SZ vom 13.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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