Menschen ohne Behinderung können oft nicht nachvollziehen, vor welche Probleme der Alltag immer wieder Rollstuhlfahrer stellt. Am Busbahnhof Neuperlach Zentrum ist das zum Beispiel der Fall: Der Bodenbelag rund um die Haltestellen macht das Befahren regelrecht zur Qual. Darauf haben schon Mitte Juni mehrere Rollis mit einer Demonstration hingewiesen und eine Sanierung des Kopfsteinpflasters gefordert.
Inzwischen hat sich in dieser Sache auch Monika Burger vom Münchner Behindertenbeirat eingeschaltet. Sie sitzt selbst im Rollstuhl und hat sich an Ort und Stelle umgeschaut. Ihre Erfahrungen am Busbahnhof hat sie kürzlich dem Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach mitgeteilt. So sei entlang der Bussteigkante auf einer Breite von einem bis 1,5 Meter Kleinsteinpflaster verlegt, das wegen seiner unebenen Oberfläche und der teilweise tiefen Fugen von den Rollstuhlfahrern nur unter Erschütterungen zu befahren sei. Von einer Ausbesserung der Fugen verspricht sich Burger wenig. Zudem fehlten Leitstreifen für Blinde zur jeweils ersten Türe der Busse und die Erhöhung des Bussteigs auf 18 Zentimeter.
Da der Busbahnhof mit seinen elf Linien stark frequentiert sei und in seinem Einzugsgebiet viele Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren oder Sehbehinderungen wohnten, empfehle sie dringend, diesen Bahnhof in der Prioritätenliste vorzuziehen, damit er so schnell wie möglich barrierefrei umgestaltet werden könne. Ihr Appell fand größtes Verständnis, zumindest jedenfalls bei den Mitgliedern des Bezirksausschusses. Sie leiteten ihn an Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und ans Baureferat weiter.