Neuhausen/Nymphenburg:Sicher mit dem Rad zur Arbeit

Lesezeit: 1 min

Fahrradclub und SPD-Politiker testen wichtige Fahrrouten und haben auch schon Verbesserungsvorschläge

Von Sonja Niesmann, Neuhausen/Nymphenburg

"Unfallfrei mit dem Rad zur Arbeit und wieder zurück" - unter diesem Motto prüfen der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und die SPD in Neuhausen-Nymphenburg Radstrecken im Viertel, die vor allem während des Berufsverkehrs genutzt werden. "Wir möchten größere Gefahrenstellen, aber auch kleinere Hindernisse aufdecken", erklärt Anna-Lena Mühlhäuser (SPD). Denn nur wenn die Infrastruktur stimme, stiegen auch mehr Menschen für ihre täglichen Wege aufs Rad um. Ein halbes Dutzend Anträge an die Stadtverwaltung hat die Fraktion dazu schon formuliert, sie wurden in der Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstagabend einstimmig beschlossen. Die Forderungen reichen von der besseren Beschilderung bei Radwegverbindungen über die Optimierung von Ampelschaltungen bis hin zur Verbesserung der Einsicht in Straßen.

Entschärft werden soll beispielsweise die gefährliche Situation beim Abbiegen an der Ecke Nördliches Schlossrondell/Maria-Ward-Straße; der ADFC schlägt vor, dort einen Verkehrsspiegel anzubringen. An der Nördlichen Auffahrtsallee soll ab der Menzinger Straße ein Schutzstreifen auf der Fahrbahn markiert werden, sodass Radler die Straße statt den Gehweg benutzen. Am Südlichen Schlossrondell soll die Einbahnstraße zwischen der Brücke über den Kanal und der Schlosswirtschaft für Radfahrer in beide Richtungen freigegeben werden. An der Einmündung der Hirschgartenallee in die Romanstraße könnte ein Parkverbot in die Romanstraße hinein eine bessere Übersicht ermöglichen. Außerdem sollen an der De-la-Paz-Straße und an der Winfriedstraße Wegweiser zur "Radl-Stammstrecke" entlang der Bahntrasse angebracht werden.

In einer zweiten Runde im Herbst und Winter wollen die Sozialdemokraten und der ADFC weitere Strecken in Neuhausen und Nymphenburg, die Radler gerne auf dem Weg zur Arbeit benutzen, unter die Lupe nehmen und dabei auch Hinweise von Bürgern aufgreifen.

Zwei Anträge zum Thema Radeln steuerten auch die Grünen in der jüngsten Sitzung bei. An der Baldurstraße soll ein durchgängiger Radweg angelegt werden. Derzeit gebe es dort Lücken zwischen der Nederlinger und der Dantestraße, erklärte Nikolai Lipkowitsch, überdies sei der Verlauf des Radwegs an manchen Stellen schwer erkennbar, manchmal ende der Weg "im Nichts". Ins Auge gefasst hat Lipkowitsch auch das Willi-Gebhardt-Ufer im Olympiapark. Es sei Teil der Rad-Transversale entlang des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals und eigentlich für Kfz gesperrt, aber: Eltern dürfen ihre Kinder mit dem Auto zur Montessorischule im Park bringen, auch Schulbusse fahren dort. Vor allem morgens will Lipkowitsch gefährliche Situationen beim Überholen beobachtet haben. Das Willi-Gebhardt-Ufer solle, schlägt er deshalb vor, als Fahrradstraße ausgewiesen werden.

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: