Neuhausen/Nymphenburg:An einem Tisch

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Unter sich: Vom ersten Kennenlernen ist es nicht mehr weit bis zum gemeinsamen Stehen am Herd. (Foto: imago)

Bei Gesprächen im "World-Café" sollen sich neue und alteingesessene Neuhauser besser vernetzen und kennenlernen

Wurzeln schlagen sich leichter, wenn man die Nachbarn kennt, beim Straßenfest mitmacht oder für die Kinder einen Bolzplatz erstreitet. Diesem Prinzip folgt ein Stück weit ein neues, stadtweites Projekt, das neben Aubing zunächst auch in Neuhausen-Nymphenburg ausprobiert wird: Im sogenannten World-Café sollen sich neu im Viertel zugezogene Menschen - ganz gleich, ob aus einem anderen Bundesland oder aber aus dem Ausland - mit den alteingesessenen Bewohnern vernetzen und gemeinsam das Leben im Quartier gestalten. Das Ankommen könnte dadurch leichter gelingen, die Teilhabe in der neuen Nachbarschaft schneller und vor allem besser funktionieren. Der Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg bereitet das Projekt in diesen Tagen vor und wird mit der Stelle für interkulturelle Arbeit der Stadt am 22. Oktober zu einer großen Kaffee-Runde einladen, an der dann bis zu 200 Neuhauser und Nymphenburger teilnehmen können.

"Obwohl der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in unserem Viertel bei zirka 40 Prozent liegt", sagt Ausschuss-Chefin Anna Hanusch (Grüne), "nutzt diese Gruppe deutlich seltener die Möglichkeit, sich in die Belange des Viertels einzubringen". Man will sich aber allen Bürgern im Stadtbezirk öffnen, die eigene Arbeit bekannter machen und jene Menschen ansprechen, die der Bezirksausschuss sonst nicht erreicht.

Maike Brandmayer (SPD), Vorsitzende des Ausschusses Soziales und Migration im BA, ist maßgeblich an der Organisation beteiligt. In den kommenden Wochen, sagt Brandmayer, werden sie und die Kollegen aus der Stadtviertelpolitik deshalb Bürger, Organisationen und Gruppen im Viertel ansprechen: "Wir wollen mit dem Projekt auf Menschen zugehen und sie mitnehmen." Sie spricht im Zusammenhang des World-Café-Dialogs von einem "Großgruppenformat". Schließlich können bis zu 200 Leute an der gemeinsamen Kaffee-Tafel Platz nehmen. Das Treffen soll die Möglichkeit bieten, innerhalb eines Nachmittags die Bedürfnisse der Bürger besser kennenzulernen und daraus gemeinsame Strategien und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. BA-Kollegin Sabine Wohlrab (CSU) spricht von einem weiteren Vorteil: "Mit dem World-Café haben wir die Möglichkeit, bisher ungenutzte Wege der Kommunikation und Beteiligung der Bürger zu erkennen und durch neue Formen der Zusammenarbeit das Interesse daran zu wecken, sich aktiv an der Gestaltung des Stadtteils zu beteiligen."

Wo das "World-Café" am 22. Oktober stattfindet, ist noch offen. Interessierte, ob Gruppen oder Einzelpersonen, können sich bereits beim Bezirksausschuss melden: bag-nord.dir@muenchen.de.

© SZ vom 08.07.2016 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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