Nahverkehr:24 Millionen Euro für Modernisierung der Tram-Gleise

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Auch am Sendlinger-Tor-Platz werden die Gleise der Tram erneuert. (Foto: Robert Haas)
  • Das Tramnetz in München wird in diesem Jahr mit drei Projekten für 24 Millionen Euro modernisiert.
  • Die größte Baustelle bringt die Erneuerung der Gleise an der Ismaninger Straße mit sich. Auch am Petuelring und Sendlinger-Tor-Platz wird gebaut.

Von Andreas Schubert

Die Stadtwerke München (SWM) investieren dieses Jahr 24 Millionen Euro, um das Tramnetz auf Vordermann zu bringen. Drei Projekte stehen auf dem Plan der SWM, das größte davon ist die Erneuerung der Gleise in der Ismaninger Straße, die bereits am 7. Mai beginnt. Am Petuelring erneuern die SWM von 30. Juli bis 7. Oktober die Wendeanlage, am 8. Oktober geht es am Sendlinger-Tor-Platz mit der Gleiserneuerung weiter, die voraussichtlich bis zum 8. Dezember dauert.

Vor allem die Bauarbeiten an der Ismaninger Straße werden für die Anwohner in Bogenhausen, aber auch für den allgemeinen Durchgangsverkehr sowie für den Linienverkehr große Beeinträchtigungen mit sich bringen. Dass die Gleise überhaupt ausgetauscht werden müssen, liegt an der veralteten Technik des Untergrunds. Der ist zu weich, was immer wieder zu Rissen im Straßenbelag führt und letztendlich die Verkehrssicherheit gefährdet. Deshalb müssen auf einer Länge von zwei Kilometern die Schienen und der Unterbau komplett erneuert werden, nach dem heutigen Stand der Technik, also so, dass der Straßenbelag künftig nicht mehr dauernd aufreißt.

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Die Arbeiten dauern bis zum 28. Oktober und sind in verschiedene Abschnitte unterteilt, damit nicht auf einen Schlag sämtliche Parkplätze wegfallen. Denn in den jeweiligen Abschnitten ist der Platz so begrenzt, dass dort die Stellflächen vorübergehend entfallen. Die komplette Ismaninger Straße wird während der gesamten Bauzeit zur Einbahnstraße in Richtung Norden. Das Teilstück zwischen der Sternwartstraße und der Werlestraße ist allerdings so eng, dass es vom 7. Mai bis zum 29. Juli komplett gesperrt werden muss. Der Anwohner- und der Lieferverkehr, so betonen die Stadtwerke, werden über die Baustraße, die auf dem seitlichen Gehweg verläuft, zu den jeweiligen Grundstücken geführt. Wer nach Süden will, muss die naheliegenden Parallelstraßen nutzen. Alle Anwesen werden während der Bauzeit erreichbar bleiben.

Während der Sommerferien wird auch der Durchgangsverkehr durch die viel befahrene Prinzregentenstraße leiden. Vom 30. Juli bis 23. August sind die über die Straße führenden Schienen dran, für Autos bleibt dann je Richtung nur eine Spur übrig, was zu Staus führen kann. Zur selben Zeit saniert das Baureferat allerdings am Rondell am Friedensengel die Fahrbahnen. Das heißt auch dort: Nur jeweils eine Fahrspur. Details über die einzelnen Bauabschnitte sind im Internet unter mvg.de/trambau aufgelistet.

Der Bogenhauser Bezirksausschuss sträubt sich derweil gegen die Gleiserneuerung und fordert, die Bauarbeiten zu verschieben. Das Gremium hätte gerne eine komplette Erneuerung der Straße inklusive der Radwege und mit mehr Parkplätzen. Doch dazu müssten laut Auskunft der SWM die Schienen verlegt werden, und so etwas dauert inklusive Planung und Genehmigungsverfahren fünf bis sechs Jahre. So lange können die SWM mit der Gleiserneuerung nicht warten. Zudem heißt es dort, man sei für die Schienenerneuerung zuständig, nicht aber für die Gestaltung der Straße und für Radwege. Eine Antwort der Stadtverwaltung steht zum Thema noch aus.

Starke Auswirkung auf den Verkehr haben auch die geplanten Arbeiten am Sendlinger Tor. Auf 200 Metern Länge werden zwischen der Lindwurm- und der Müllerstraße die Gleise erneuert. Der Trambetrieb wird während der Bauzeit unterbrochen, für Autofahrer wird es - zusätzlich zu den wegen der U-Bahn-Baustelle gegebenen Einschränkungen - weitere Behinderungen geben, und zwar im Bereich Thalkirchner Straße und Müllerstraße sowie in der Überfahrt Lindwurmstraße. Hier wird in drei Abschnitten gebaut, die Verkehrsführung muss dazu jeweils geändert werden - der Stau ist also programmiert.

Immerhin haben die Bauarbeiten am Petuelring kaum Auswirkungen auf den Autoverkehr. Die meisten Parkplätze bleiben laut SWM erhalten, nur eine Fahrspur wird verengt.

© SZ vom 13.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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