MVV:Platz für 190 Busse

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Die Drei von der Baustelle: (von links) SWM-Immobilienchef Werner Albrecht, MVG-Buschef Ralf Willrett und MVG-Chef Ingo Wortmann beim symbolischen ersten Aushub für das 140 Millionen Euro teure Projekt mit dem Namen "Hybrid.M". (Foto: Stephan Rumpf)

Spatenstich für "Hybrid.M", den Busbetriebshof der Münchner Verkehrsgesellschaft in Moosach

Von Andreas Schubert, Moosach

Wenn in München etwas Neues, Auffälliges gebaut wird, dann bekommt das oft auch einen auffälligen Namen. "Hybrid.M" nennen die Stadtwerke München (SWM) den Gebäudekomplex, der an der Ecke Georg-Brauchle-Ring/Hanauer Straße entsteht. Dort wird von 2021 an der neue Busbetriebshof der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sein, mit Platz für 190 Busse. Am vergangenen Freitag war der Spatenstich, bei dem MVG-Chef Ingo Wortmann, SWM-Immobilienchef Werner Albrecht und MVG-Buschef Ralf Willrett, mit Schaufeln, Bauhelmen und Gummistiefeln bewehrt, die Drei von der Baustelle gaben. Augenscheinlich waren sie bester Laune: Selbst die SWM starten nicht jeden Tag so ein großes Projekt.

Der neue Betriebshof liegt nicht weit entfernt von der SWM-Zentrale und soll den alten Standort an der Hans-Thonauer-Straße in Laim ersetzen. Der Name "Hybrid.M" stehe für die Kombination zweier unterschiedlicher Nutzungsbereiche, erklärt Werner Albrecht. Im Innenhof liegt der eigentliche Busbetriebshof. Der hat eine Größe von rund 27 000 Quadratmetern und besteht aus einer dreischiffigen Abstellhalle und zwei Werkstatthallen mit Spenglerei und Lackiererei. Im Keller darunter befinden sich Ersatzteillager, Medien-, Betriebs- und Technikräume. Im Bereich der Abstellhalle wird es zwei Fahrspuren mit Tank- und Waschanlagen geben. Dazu kommt eine Prüfspur für TÜV- und Abgasuntersuchung, Sicherheits- und Tachoprüfung. Die Arbeitsstände sind auch auf die extralangen Buszüge ausgelegt. In den oberen Geschossen der Mantelbebauung kommen Büros unter. Die Zu- und Ausfahrt für die Busse liegt am Georg-Brauchle-Ring und wird mit einer Ampel gesteuert.

Mit dem neuen Komplex wollen die Stadtwerke einen "städtebaulichen Akzent" setzen. Etwa 140 Millionen Euro geben sie inklusive Planungskosten dafür aus, dazu kommen noch Ausbaukosten für Elektromobilität. Wie die MVG schon des Öfteren verlautbart hat, will sie ihre Busflotte künftig komplett auf Elektroantrieb umstellen. Erst vergangene Woche hat sie acht neue E-Busse bestellt, mit der Option auf 32 weitere E-Busse, sofern sich die Technik im Alltag bewährt. Das soll vom nächsten Jahr an mit einer reinen E-Bus-Linie getestet werden. Noch ist die Reichweite von E-Bussen für den Linienbetrieb zu gering. Dass sich das in nicht allzu ferner Zukunft ändern wird, da gibt sich die MVG zuversichtlich. So ist im neuen Depots eine Ladekapazität für 56 E-Busse vorgesehen sowie die Möglichkeit diese Kapazität weiter auszubauen. In die Ladeinfrastruktur investieren die Stadtwerke zusätzlich einen zweistelligen Millionenbetrag. In der Mantelbebauung befindet sich zudem eine Hochgarage für 320 Autos, in der ebenso Ladesäulen für Elektrofahrzeuge vorgesehen sind.

Münchens Busflotte wächst. Das liegt am Wachstum der Stadt und der daraus resultierenden Notwendigkeit, den öffentlichen Nahverkehr rasch auszubauen. Dies ist nur mit Bussen möglich. Der Busbetriebshof, so kündigt Ingo Wortmann an, werde deshalb nicht der letzte in der Stadt sein. Ein Problem muss die MVG aber noch in Griff bekommen: Sie muss für ihre neuen Busse erst einmal genügend Fahrer finden.

© SZ vom 19.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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