Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Spektakel zum Auftakt

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Kräne hoben den Waggon "Bahnwärter Thiel" beim Umzug in die Höhe. (Foto: Döring)

Das Kulturprojekt "Bahnwärter Thiel" bietet von Donnerstag an wieder Programm auf dem Viehhofgelände

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Das Kulturprojekt "Bahnwärter Thiel" ist vergangene Woche wieder in den Viehhof umgezogen. Am Donnerstag, 27. Oktober, wird das Spektakel mit der Berliner DJane Ida Daugaard eröffnet, der Veranstalter erwartet ein rauschendes Fest, das am Wochenende fortgesetzt werden soll: Am Samstag soll der Hamburger DJ Sven Dohse die Menge zum Tanzen bringen. Am Sonntagnachmittag zeigt die freie Münchner Theatergruppe Nagynauten auf offener Bühne ihr Stück "Orpheus Inferno".

"Bahnwärter Thiel" wird in den kommenden sechs Monaten wieder ein buntes Programm auf dem Viehhofgelände präsentieren. Es soll vor allem die Vielfalt und Kreativität der Münchner Kulturszene widerspiegeln. Neu aufgenommen wurden Tanzabende, da geht es vor allem um brasilianischen Forró oder Swing - immer donnerstags unter Anleitung von Tanzlehrern. Jeden dritten Sonntag im Monat öffnet das Bahnhofskino und zeigt anspruchsvolle Filme und Dokumentationen. Die erfolgreichen Schienenbuskonzerte werden fortgesetzt: Mittwochs spielen Bands bei freiem Eintritt im Pavillon oder im Zugwaggon. Die Genres sind dabei so vielfältig wie das Publikum: von Singer/Songwriter-Liedern über Jazz, bayerische Musik und Pop bis hin zu Weltmusik.

Daniel Hahn, sozusagen der Erfinder von "Bahnwärter Thiel", hat gerade einen sehr aufwendigen Umzug von der Hochschule für Fernsehen und Film am Bernd-Eichinger-Platz gegenüber der Alten Pinakothek organisiert. Die Transportkosten, vor allem für den Eisenbahnwaggon aus dem Fünfzigerjahren, würden sämtliche Einnahmen auffressen, sagt er. Diesmal lagen die Umzugskosten im sechsstelligen Bereich. "Jugendliches Engagement" nennt er seinen Einsatz trotz dieser Summen und hofft darauf, dass der Waggon und alles, was um das Kulturhaus an Engagement besteht, bald eine feste Bleibe bekommen. Allerdings bleibe es für die Gäste immer spannend, sagt Daniel Hahn. So sei immer Bewegung in der Sache, weil er und seine Mitstreiter laufend den Anspruch hätten, ihr Projekt zu optimieren und Veränderungen auch sichtbar zu machen.

Im vergangenen Jahr präsentierten sich die Bahnwärter-Kulturstätten als Szene - wie in einem Filmstudio gestellt: "Bahnwärter Thiel", der Waggon, durchbrach eine Wand. Auch heuer wird die Szenerie um den ehemaligen Lenbachpavillon wieder aufgebaut. In den vergangenen Tagen wurden darüber hinaus 45 Container zu einer hohen Wand aufgetürmt.

Im Eisenbahnwaggon sollen wieder regelmäßige Radio-Live-Übertragungen stattfinden, an denen sich die Besucher beteiligen. Jeden ersten Sonntag im Monat können Vintage-Liebhaber beim Krims & Krams-Flohmarkt neue und alte Schätze ersteigern. An den Wochenenden finden bis 5 Uhr morgens Klubnächte statt. Donnerstags schließen die Türen um 3 Uhr morgens, dienstags und mittwochs um 1 Uhr. Außerdem gibt es Lesungen, Ausstellungen, Kochkurse und viel Programm für Kinder.

Informationen zum Programm sind im Internet unter www.bahnwaerterthiel.de zu finden.

© SZ vom 24.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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