Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Neue Wege

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Fast die Hälfte der Parkmöglichkeiten am St.-Pauls-Platz soll wegfallen, der Bereich für Fußgänger wird dadurch größer. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Bei der Gestaltung des St.-Pauls-Platzes berücksichtigt die Stadt die Wünsche der Bürger außergewöhnlich stark

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Bei der Neugestaltung des St.-Pauls-Platzes sind die Bürger jetzt wieder gefragt. Am Dienstag, 7. Juni, findet ein Anwohnertreffen statt, bei der Interessierte sich über den Planungsstand informieren und die Gestaltung beeinflussen können. Das Baureferat geht bei dem Umbau des St.-Pauls-Platzes neue Wege: Bürger werden in die Verschönerung einbezogen, mehr noch, sie hatten bereits vor Planungsbeginn die Möglichkeit, das Aussehen des Areals vor der mächtigen Kirche mitzubestimmen.

Ihre Ideensammlung war Grundlage für die Planung. Grundlegend haben die Bürger entschieden, die Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu verbessern. Der Entwurf, den das Baureferat nun erarbeitet hat, sieht vor, dass sie sich dafür von einigen Parkplätzen trennen müssen. Beinahe 60 - fast die Hälfte - sollen wegfallen.

Vor allem auf der Nord- und der Westseite, von dort aus wird die Kirche betreten, soll sich einiges ändern. Der Bereich für die Fußgänger wird wesentlich größer, die Straße schmäler, auf der Westseite, vor dem Hauptportal, ist sogar eine komplette Straßenschließung möglich. Das würde die Hermann-Lingg-Straße betreffen, die dort die Schwanthalerstraße mit dem Bavariaring verbindet. Im südlichen und östlichen Teil des Platzes, dort, wo die Landwehrstraße am Platz endet, soll das sehr buschige Grün ausgedünnt und neu gepflanzt werden. Die Bürger hatten sich an dieser Stelle mehr Bewegungsraum gewünscht. Von einer Anwohner-Tiefgarage, auch dies ein Bürgerwunsch, hat der Stadtplaner in der Baubehörde Florian Hochstätter abgeraten. Schon allein der Zufahrtsbau sei für den St.-Pauls-Platz zu groß, sagt Hochstätter.

Der St.-Pauls-Platz nahe der Theresienwiese, vor der zweitgrößten Münchner Kirche, führt derzeit ein Schattendasein, die Frontseite der Kirche gilt mehr als Parkplatz denn als Aufenthaltsort. Und auf der hinteren Kirchenseite dominiert der Wildwuchs, eine Ansammlung von Bäumen und Gebüsch: Wenn man von der Sonnenstraße die Landwehrstraße hinaufschaue, dann throne am Ende die Kirche, beschrieb der Vorsitzende des Bezirksausschusses Alexander Miklosy (Rosa Liste) einmal die Situation: Doch je näher man hinkomme, desto weniger sehe man von der Kirche.

Eine starke Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung hat der Stadtrat vor drei Jahren für fünf Plätze beschlossen. Neben dem St.-Pauls-Platz das Siegestor, der Platz vor dem Gasteig, der Willibaldplatz in Laim und der Platz an der Ubo- und Altostraße in Aubing. Gelingt die Bürgerbeteiligung dort, will die Stadt dieses Planungsprinzip ausweiten.

Die Einwohnerversammlung zum St.-Pauls-Platz beginnt am Dienstag, 7. Juni, um 19 Uhr im großen Saal des DGB-Gewerkschaftshauses in der Schwanthalerstraße 64.

© SZ vom 01.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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