Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Länger tanzen

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Lokalpolitiker stimmen für ausgedehnte Öffnungszeiten des Club "Blitz" auf der Museumsinsel - weil dort wenige wohnen

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Im "Blitz" auf der Museumsinsel kann man wohl bald länger feiern. Die Stadtteilpolitiker haben die geltende Sperrstunde für den Club aufgehoben, mit der Anmerkung, die Putzstunde auf 8 Uhr morgens zu verschieben - zumindest probeweise für ein Jahr. Zurzeit muss der Blitz-Club bereits um 5 Uhr schließen. Für die Türsteher sei es aber um 5 Uhr schwierig, die Ruhe vor der Tür durchzusetzen, sagte Club-Betreiber David Muallem. Im Prinzip müsse man das volle Haus auf einmal nach draußen entlassen, so die Argumentation. Denn Münchens Partyszene gehe - wie in anderen Großstädten auch - zum Tanzen spät aus - vor zwei, drei Uhr sei kaum etwas los. Auch sei es sehr schwer, dann in nur zwei bis drei Stunden den Umsatz zu generieren, der nötig sei, um erfolgreich kulturelle Veranstaltungen zu präsentieren.

Das "Blitz" ist nicht nur ein Club, sondern auch ein vegetarisch-mexikanisches Restaurant und für 800 Menschen zugelassen. Beides hat von Anfang an richtig eingeschlagen: Zur Eröffnung im April musste die Polizei die Rosenheimer Straße über die Ludwigsbrücke sperren, weil vor dem Club eine noch größere Menschenmenge feiern wollte als sich drinnen versammelte: Der Club konnte wegen Überfüllung niemanden mehr hineinlassen.

Die Stadtteilpolitiker sprachen sich nun für die Verlängerung bis 8 Uhr aus, da der Blitz-Club mit der Insellage neben den Patentämtern nur wenige Anwohner hat. Vor allem konnten sie nachvollziehen, dass es verträglicher für die Gegend sei, wenn die Besucher nach und nach und nicht alle auf einmal den Club verlassen. An einem After-Hour-Betrieb zeigte Betreiber Muallem ausdrücklich kein Interesse. Der Blitz-Club kann das Museumsgelände nur während des Umbaus für einige Jahre zwischennutzen. Danach soll dort wieder das Forum der Technik einziehen.

Bei einer Sperrzeitaufhebung kann eine Gaststätte bis zu 23 Stunden betrieben werden - ganz ohne Putzstunde geht es nicht. Gemäß Feiertagsgesetz ist zudem am Sonntag von 7 bis 11 Uhr kein Diskothekenbetrieb zulässig. In der Innenstadt - dazu zählen bei der Verwaltung die Altstadt, die Ludwigs- und Isarvorstadt und die Maxvorstadt - sind 33 Betriebe nahezu rund um die Uhr geöffnet. Antragsteller müssen dafür Prüfungen durchlaufen - durch die Bezirksinspektion, auch die Polizei nimmt Stellung. Für den Fall, dass keine Lärmbeschwerden vorliegen, würden die Anträge im Bereich der Innenstadt in der Regel von den Bezirksausschüssen genehmigt, hieß es im Kommunalreferat.

© SZ vom 11.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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