Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Gut Ding will Weile haben

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Suchbild: Zwischen den Bäumen auf der Wiese soll später der Lift stehen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Der Bau des geplanten Lifts für den S-Bahnhof Isartor verzögert sich mindestens bis ins Jahr 2020

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Ein Lift am Isartorplatz, der die Fläche mit dem Bahnsteig verbindet, ist seit vielen Jahren ganz oben auf der Wunschliste von S-Bahn-Nutzern und des Bezirksausschusses (BA) Altstadt-Lehel, denn: Wem es nicht möglich ist, Treppen zu benutzen, der hat es dort schwer. Auch weil die einzige durchgehende Rolltreppe am Eingang im Breiterhof häufig ausfällt. Die Bahn hatte vor einigen Jahren angekündigt, bis 2018 im Bereich der Grünfläche am Trambahn-Halt Thierschstraße einen Aufzug zu realisieren; mittlerweile ist das Vorhaben auf das Jahr 2020 verschoben. Der S-Bahnhof Isartor erstreckt sich unterirdisch vom Isartor bis zum Breiterhof; in der Mitte des Bahnsteiges soll der Aufzug stehen.

Im Bezirksausschuss wurde die gesamte Planung begrüßt, auch die Standortwahl. Doch inzwischen zeichnet sich ab, dass der Baubeginn sich weiter verschieben könnte. Denn das Areal, in dem der Lift vom Bahnsteig aus oben ankommen soll, will auch die Stadt beackern und die heruntergekommene Grünfläche verschönern. Wie, das ist noch nicht klar und derzeit auch nicht so einfach planbar: Ausmaß und Gestaltung sind nicht zuletzt von der künftigen Breite des Thomas-Wimmer-Rings abhängig - ob dieser nach einem Umbau wie bislang dreispurig in beiden Richtungen sein wird oder auf jeweils zwei Spuren reduziert wird. Wo der Aufzug dann letztlich Platz findet, wird also noch eine Weile offen bleiben.

Denn: So bald wird nicht feststehen, ob der Thomas Wimmer-Ring zwischen Maximilianstraße und Isartor zwei- oder dreispurig gebaut wird. Um die Fahrbahnen zu reduzieren, müssten die Bus-Parkplätze an der Seite verschwinden. Diese Bus-Parkplätze sollen noch in diesem Jahr verlegt werden - allerdings nur vorübergehend für drei Jahre. Sie weichen dem Bau des dreistöckigen Tiefgaragenkomplexes am Karl-Scharnagl-Ring. Wenn sich die Verlagerung bewährt, könnten die Busparkplätze dort bleiben. Falls nicht, werden sie voraussichtlich wieder zurückverlegt.

Zurück zum Lift: Kürzlich war er Thema beim Nachbarn, dem BA Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Das Gremium war damit befasst, weil der Isartorplatz unmittelbar ans Viertel angrenzt, Ludwigsvorstädter nutzen den S-Bahnhof ebenfalls. Dort musste man sich keine Gedanken machen über Busparkplätze, Tiefgaragenkomplex, über schmalere Ringspuren, Verkehrschaos und Grünflächen, deren Zustand seit Jahren bemängelt wird; man konzentrierte sich auf den Lift. Das Ergebnis ist eine Anregung an die Kollegen von Altstadt-Lehel. Sie sollen darauf achten, dass der Lift großzügiger gebaut wird, als er derzeit geplant ist. Derzeit passe wohl nur knapp ein Fahrrad hinein. Und dann sollen die Kollegen am besten auch noch prüfen lassen, ob an der Stelle nicht zusätzlich eine Treppe entstehen könnte.

Auch bei der Bahn ist man noch guten Mutes, dass der Lift 2020 gebaut und in Betrieb genommen wird. Ein bisschen Zeit habe man ja noch, heißt es. Denn aus Brandschutzgründen muss am Bahnsteig Isartor, noch unabhängig von der Liftplatzwahl, zuvor eine Entrauchungsanlage eingebaut werden.

© SZ vom 09.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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