Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Es bleibt, wie es ist

CSU will den Südfriedhof aktivieren - und scheitert

Wenigstens seit 70 Jahren ist auf dem Alten Südfriedhof niemand mehr begraben worden. Damals allerdings, während des Zweiten Weltkrieges, sollen dort so viele Menschen bestattet worden sein, dass es keinen Platz mehr gab. Also machte man den Friedhof dicht. Die CSU in der Ludwigs- und Isarvorstadt hat nun versucht, ihn für das Stadtviertel wieder zu aktivieren - zumindest mit einer Urnenwand. "Wir haben einen der schönsten Friedhöfe der Stadt", sagte der CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss (BA) Florian Florack, "aber wir haben keinen eigene Begräbnisstätte in unsrem Viertel."

Die Stadt wird jedoch nicht prüfen müssen, ob in Zukunft doch wieder Beerdigungen auf dem Alten Südfriedhof stattfinden könnten. Denn keine der anderen BA-Fraktion war bereit, sich dem CSU-Antrag anzuschließen. "Der Friedhof ist denkmalgeschützt, er steht unter Naturschutz - da geht gar nix", darauf wies Silvia Haas (Grüne) hin, auch eine Urnenwand wollte sie nicht unterstützen. Der Friedhof sei für die Anwohner mehr ein Stadtpark, noch dazu eine "wunderschöne Örtlichkeit", eine Oase, sagte Haas, dort gehen viele mit Kindern spazieren, mit Enkeln: "Da wäre es wenig angenehm, wenn ein Trauerzug vorbeikäme."

© SZ vom 06.12.2016 / lo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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