U6 nach Garching:Garchosibirsk war einmal

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Bis zum Campus geht die U6. (Foto: Florian Peljak)

Die Universitätsstadt feiert die Verlängerung der U-Bahn nach Garching und zum Forschungszentrum

Gudrun Passarge, Garching

Noch gar nicht offiziell im Amt, hatte Ingo Wortmann bereits seinen ersten öffentlichen Termin zu erfüllen. Bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der beiden U-Bahn-Stationen Garching und Forschungszentrum machten die Redner deutlich, dass sie vom neuen Chef der Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) nicht mehr und nicht weniger erwarten, als dass die gewünschte Verlängerung der U 6 zum Flughafen bald realisiert wird. Wortmann merkte zwar an, dass es zuvor noch einige Untersuchungen geben müsse, aber er sagte auch: "Ich sage Ihnen schon jetzt unsere Zusammenarbeit zu."

Die Stadt Garching und die TU hatten sich nicht lumpen lassen und zum Zehnjährigen in die Magistrale der Fakultät für Maschinenwesen eingeladen. Es gab Musik, 240 Liter Freibier und natürlich einige Reden zu Beginn. Dabei ließ Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) noch einmal einige Erinnerungen an die Zeit des U-Bahn-Baus aufleben, etwa das deutlich spürbare Rütteln der Maschinen im Untergrund oder die Eröffnungsfeier, bei der Luftballons in den Stadtfarben in den Himmel schwebten. Lob gab es von allen Seiten für Helmut Karl, der dieses Projekt mit dem U-Bahn-Bau nach Hochbrück auf den Weg gebracht hat und auch noch an den Planungen für die Verlängerung beteiligt war.

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Von Gudrun Passarge

Es war ein Kraftakt für Garching, betonte Gruchmann, als ein "Jahrhundertwerk" habe es sein Vorgänger Manfred Solbrig bezeichnet. Die U-Bahn habe das Stadtbild nachhaltig verändert und das schnelle Wachstum am Campus erst möglich gemacht. Inzwischen nutzten täglich 20 000 Menschen die U-Bahn zwischen Garching und Forschungszentrum, zwischen Hochbrück und der Endhaltestelle sind es sogar 26 000. Zahlen, die sicherlich noch steigen würden, wenn erst der "Braintrain" zwischen Martinsried und Garching verkehre und wenn die Verlängerung zum Flughafen komme. Gruchmann dankte neben allen Geldgebern auch dem Landkreis, der seit 2015 das Defizit der U-Bahn übernimmt. Christoph Göbel (CSU) sprach zudem davon, dass der Fünf-Minuten-Takt 2019 kommen könnte, wenn bis dahin die bestellten neuen Waggons zugelassen seien.

Der Kanzler der TU München, Albert Berger, sagte, mit der U-Bahn zum Forschungszentrum gebe es keinen Grund mehr, von Garchosibirsk zu sprechen. "Der Campus ist in der Mitte unserer Universität angekommen." Auch er forderte die Anbindung an den Flughafen und meinte, der neue MVG-Chef habe es in der Hand. Ingo Wortmann hat es wohl vernommen.

© SZ vom 24.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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