Die Zahlen gehen zurück:Verschnaufpause in den Asylheimen

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In der Unterföhringer Traglufthalle können bis zu 300 Schutzsuchende untergebracht werden. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Regierung weist in den Osterferien keine neuen Flüchtlinge zu

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Die stark zurückgehenden Flüchtlingszahlen haben auch spürbare Auswirkungen auf den Landkreis München. Für die Osterferien hat die Regierung die Zuweisungen ausgesetzt - danach werden diese neu berechnet. Bis vergangene Woche musste der Kreis wöchentlich bis zu 75 Flüchtlinge aufnehmen. Noch zu Beginn des Jahres waren es pro Woche 145. Seit mehreren Wochen sinkt diese Zahl kontinuierlich.

Auswirkungen auf die langfristigen Planungen der Behörde und damit auch auf die der 29 Städte und Gemeinden im Landkreis wird die gegenwärtige Situation aber nicht haben. Landrat Christoph Göbel (CSU) macht immer wieder klar, dass alle Maßnahmen von einer Prognose abhängig seien: Dass der Landkreis bis Ende dieses Jahres bis zu 9000 Schutzsuchenden eine Unterkunft wird bieten müssen.

Von den bisherigen Vorgaben wird nicht abgerückt

Es sei unverantwortlich, von dieser Vorgabe abzurücken, betont der Landrat. Trotz der derzeit rückläufigen Flüchtlingszahlen könne nicht vorhergesagt werden, ob diese Tendenz weiter Bestand haben könnte. Er selbst, sagt Göbel, gehe vielmehr davon aus, dass die Zahlen im Sommer wieder ansteigen werden. Der Landkreis und die Kommunen werden also weiterhin enorme Anstrengungen unternehmen müssen, um der Herausforderung der Unterbringung Herr werden zu können.

Neben der gesetzlich verankerten Unterbringung von Asylbewerbern stehen die Städte und Gemeinden vor einem zweiten großen Kraftakt: Auch die sogenannten Fehlbeleger, also anerkannte Asylbewerber, müssen in Wohnungen unterkommen - meist bleiben sie nach ihrer Anerkennung in ihren Gemeinschaftsunterkünften wohnen. Dem Asylbewerberleistungsgesetz nach dürften sie freilich auch ausziehen; auf dem völlig überhitzten Wohnungsmarkt des Landkreises fällt es ihnen aber oft schwer, eine eigene Wohnung zu finden.

Etwa 600 der derzeit 4074 Asylbewerber (Stand: 21. März), die in den Unterkünften im Landkreis leben, sind sogenannte Fehlbeleger. Die meisten Flüchtlinge sind derzeit in Unterschleißheim (355), Grünwald (342) und Taufkirchen (336) untergebracht.

© SZ vom 23.03.2016 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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