Tram durch den Englischen Garten:Eine Querung, die sein muss

So könnte sie aussehen, die Akku-Tram. (Foto: SWM/MVG)

Der Bau einer Tram durch den Park ist verkehrspolitisch richtig

Kommentar von Andreas Schubert

Er habe die Ablehnung der Tram durch den Englischen Garten nie nachvollziehen können, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter. Dem kann man sich nur anschließen. Eine batteriebetriebene Tram ist relativ leise und bläst keine Abgase in die Luft. Zudem können die Gleise auf einer Rasenfläche verlegt werden. Das wäre im Vergleich zur heutigen Busschneise durch den Park sogar ein Gewinn.

Die Akkutram braucht keine Oberleitung und auch keine Masten. Sie würde den Englischen Garten somit auch nicht mehr "zerschneiden", als es die derzeitige Asphalttrasse ohnehin schon tut.

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Der Freistaat werde das Projekt zulassen, verspricht der Ministerpräsident. Doch Münchens CSU-Chef Ludwig Spaenle kündigt bereits an: "Mit mir wird es das nicht geben."

Von Dominik Hutter, Christian Krügel, Lisa Schnell und Andreas Schubert

Natürlich wäre es am schönsten, wenn es dort überhaupt keine Straße gäbe, aber der Münchner Verkehr braucht nun einmal diese Querung, die mit einer Tram noch spürbar effizienter wäre: Eine Straßenbahn fasst deutlich mehr Passagiere als ein Bus. Zudem wäre es mit der Nordtangente endlich möglich, eine Direktverbindung zwischen Neuhausen, Schwabing und Bogenhausen zu schaffen.

Die Münchner müssten seltener die Verkehrsmittel wechseln, und es bliebe ihnen der Weg durch die Innenstadt erspart. Das bringt Zeitvorteile, die den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver machen. Nur mit besseren Angeboten verzichten mehr Menschen aufs Auto. Das ist unerlässlich, will die Stadt nicht irgendwann im Verkehr und an verdreckter Luft ersticken.

© SZ vom 15.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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