Fast zwei Jahre lang haben Staatsanwälte die Abrechnungen der Chirurgischen Klinik am Klinikum rechts der Isar geprüft. Nun sind sie zu dem Schluss gekommen: Der Direktor der Chirurgie habe zwar manche Operationen zu Unrecht als Chefarztbehandlung abgerechnet; groß angelegter Abrechnungsbetrug sei dies aber nicht gewesen. "Die umfangreichen Ermittlungen haben nicht ergeben", dass der Professor "in betrügerischer Absicht manipulativ vorgegangen ist", teilte die Staatsanwaltschaft der SZ auf Anfrage mit.
Im Klinikum wirken die Vorwürfe gegen den Chefarzt, dem im Laufe des Transplantationsskandals auch gekündigt worden war, dennoch nach. Es habe persönliche Verletzungen gegeben, man sei aber dabei, die Zusammenarbeit wieder konstruktiv zu gestalten, sagte der neue Ärztliche Direktor des Klinikums, Markus Schwaiger, in einem SZ-Interview: "Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dass wir alle wieder miteinander arbeiten können."
Die "wenigen Fälle" mit falsch abgerechneter Chefarztbehandlung "haben wir entschädigt". Neue Regeln sollten Ähnliches verhindern: "So etwas darf nicht wieder passieren." Schwaiger will auch das interne Kompetenzgerangel beenden: "Wir müssen die Konkurrenz innerhalb eines Klinikums beenden."