Grünwald/Unterhaching:Heiß auf Erdwärme

Grünwald zeigt sich offen für Expansion im Strom-Geschäft

Von Iris Hilberth, Grünwald/Unterhaching

Abgestimmt worden war in nichtöffentlichen Sitzungen der beiden Gemeinderäte, am Freitag haben die Bürgermeister von Unterhaching und Grünwald, Wolfgang Panzer (SPD) und Jan Neusiedl (CSU), den Deal öffentlich bekannt gegeben: Die Erdwärme Grünwald (EWG) übernimmt von 1. Januar kommenden Jahres an 94,96 Prozent der Geothermie Unterhaching Produktions-GmbH & Co. KG (GUHP). 5,04 Prozent verbleiben bei der Geothermie Unterhaching (GUH). Zur Hälfte war die Isartal-Gemeinde bereits seit 2014 an der Gesellschaft beteiligt.

Hintergrund dieser Veränderung der Verhältnisse ist die Stilllegung des Kalina-Stromkraftwerks in Unterhaching. Die daraus resultierenden Umsatzausfälle werden von den beiden Gesellschaftern mit Eigenkapital von 2,5 Millionen Euro kompensiert. Den Löwenanteil zahlt die EWG - nämlich jene 94,96 Prozent, die nun ihre Beteiligung ausmacht. Nicht von dem Geschäft betroffen ist das Fernwärmenetz in Unterhaching. Es bleibt weiterhin zu hundert Prozent im Besitz der GUH. Während das neue Verhältnis von 2018 an auch für die Verbuchung möglicher Gewinne und Verluste sowie das Stimmrecht gilt, steht es den Unterhachingern bei neuen Geschäftsaktivitäten der GUHP zu, sich mit bis zu 50 Prozent daran zu beteiligen.

Mit "großer Mehrheit" soll die Zustimmung der beiden Gemeinderäte ausgefallen sein, wie die Bürgermeister bei einem Pressetermin in Unterhaching betonten. Auch sei die Rechtsaufsicht des Landratsamtes in die Gespräche eingebunden gewesen. Für Grünwald könnte das nicht das letzte derartige Geschäft gewesen sein. "Die Energiewende endet nicht an der Gemeindegrenze", sagte Neusiedl. Er schließe eine weitere Expansion nicht aus.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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