Großmarkthalle:Günstig und ungestört

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Fruchthändler konkretisieren Umzugspläne nach Vaterstetten

Von Karin Kampwerth

"Eine Großmarkthalle in München wird es dann nicht mehr geben." Mit deutlichen Worten hat der Präsident des bayerischen Fruchthändlerverbandes, Günther Warchola, die Umzugspläne von der Thalkirchner Straße nach Vaterstetten im Landkreis Ebersberg konkretisiert. Dort haben die Fruchthändler Grundstücke im Auge, die dem Freistaat Bayern gehören und die derzeit landwirtschaftlich genutzt werden. Nach den Vorstellungen der Fruchthändler sollen hier Hallen entstehen, deren Miete günstiger als in München wäre.

Warchola zufolge hat ein Großteil der Fruchthändler einem Umzug ins Umland zugestimmt. Das würde wohl das Aus für die Pläne bedeuten, eine neue Großmarkthalle in der Innenstadt zu bauen, denn dann hätten die anderen Händler keine Wahl mehr", sagte Warchola. Das hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bereits angedeutet. Wenn der Großmarkthalle mit den Fruchthändlern der wesentliche Teil der Mieter abhanden komme, müssten die Pläne für einen 180 Millionen teuren Neubau wohl überdacht werden. Um wie viel günstiger die Errichtung der Großmarkthalle in Vaterstetten würde, dazu wollte sich der Fruchthändler-Präsident nicht äußern. Auch den Investor wollte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen. Nur so viel: "Es handelt sich um einen absoluten Profi, der in ganz Deutschland Lagerhallen baut." Warchola kündigte allerdings an, in 14 Tagen mit Details zu dem Umzugsvorhaben an die Öffentlichkeit zu gehen.

Die Gemeinde Vaterstetten steht dem Vorhaben positiv gegenüber, da das Grundstück direkt an der Autobahnausfahrt Parsdorf an der A 94 gut erschlossen sei. Darüber hinaus wohne dort weit und breit niemand, den der nächtliche oder frühmorgendliche Lieferverkehr stören könnte. Das Grundstücksangebot einer Kommune aus dem südöstlichen Landkreis München, das den Fruchthändlern vorliegt, bezeichnete Warchola als weniger attraktiv. Dort müsste mit fünf Eigentümern verhandelt werden. "Das würde wohl zu lange dauern."

© SZ vom 07.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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