Gräfelfing/Planegg:Raser und Rempler

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Die Polizei kennt das Problem mit den Rasern. (Foto: Claus Schunk)

Die Polizei bietet jetzt Präventionskurse für Senioren an, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern

Von Annette Jäger, Gräfelfing/Planegg

Manchen Gräfelfingern fallen in letzter Zeit Autoraser auf, die nachts die Bahnhofstraße rauf- und runterjagen und mit quietschenden Reifen den Kreisverkehr vor der Bahnhofsunterführung passieren. Die Gemeinde hat die Bürgerbeschwerden bereits an die zuständige Polizeidienststelle Planegg weitergeleitet, sagte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) in der Sitzung des Hauptausschusses. Die Polizei kennt das Problem, hat aber die Erfahrung gemacht, dass bei solchen Einzelfällen Geschwindigkeitsmessungen kaum etwas ausrichten können, sagte Erich Greiner, stellvertretender Dienststellenleiter, auf Anfrage. Da ist es mehr Glückssache, mal einen Raser zu erwischen.

Die Polizei sieht aber auch, dass die Unfallgefahr in den Bahnhofstraßen im Würmtal von ganz anderen Autofahrern ausgeht - nämlich von Senioren, die ein- oder ausparken. Ganze 90 Prozent aller Unfälle in den beiden viel befahrenen Bahnhofstraßen Gräfelfing und Planegg sind "Parkrempler, oft mit Unfallflucht", betonte Greiner. 75 Prozent dieser Unfälle wurden von Senioren verursacht. Deshalb haben die Beamten der Dienststelle reagiert und laden seit 2010 alle drei Monate zu einem Senioren-Präventionskurs ein, den nun auch das gesamte Polizeipräsidium München anbietet. Der nächste Kurs findet er am Donnerstag, 6. Oktober, um 14 Uhr in der Musikschule Planegg-Krailling, Pasinger Straße 16, von 14 bis circa 16 Uhr, statt.

Die Polizei lädt zu dem Kurs alle Senioren ein, die bereits einen Parkunfall verursacht haben. Aber auch andere Senioren seien willkommen. Geschult wird das Gefahrenbewusstsein, die Reaktionsgeschwindigkeit wird getestet wie auch der tote Winkel erklärt. "Viele sind offen für diesen Kurs, andere befürchten, sie bekommen den Führerschein abgenommen", sagte Greiner. Das werde jedoch nicht geschehen. Der Kurs soll gerade davor bewahren, eines Tages den Führerschein entzogen zu bekommen, weil man als Gefahr im Verkehr gilt.

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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