Garching/München:Der lange Weg zum Hyperloop

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Die Maschinenbau-Fakultät der TU München blickt in einer Ausstellung auf ihre 150-jährige Geschichte zurück

Von Nadja Tausche, Garching/München

Als die Mechanisch-Technische Abteilung der Polytechnischen Schule München gegründet wurde, hatte sie noch Fächer mit Namen wie "Construction aktiver Maschinentheile" im Studienprogramm. Das war 1868. Heute heißt die Abteilung Fakultät für Maschinenwesen, gehört zur Technischen Universität München (TU) und hat 5000 Studenten. Was sich in den 150 Jahren seit der Gründung verändert hat, zeigt die Fakultät derzeit mit einer Ausstellung in Garching: Zu sehen sind etwa historische Gegenstände, Schautafeln und einzelne Projekte.

Besonders stolz ist die Fakultät auf die Hyperloop-Kapsel, ein etwa vier Meter langes schwarzes Gefährt. Damit hat das WARR-Hyperloop-Team der TU an einem Wettbewerb in Kalifornien teilgenommen und 2017 den Preis für die schnellste Kapsel gewonnen. Mit dem von Internet-Investor Elon Musk erdachten Hyperloop sollen irgendwann Passagiere mit einer Geschwindigkeit von etwa 1200 Kilometer pro Stunde transportiert werden.

Direkt über der Hyperloop-Kapsel hängt in der Ausstellung ein langes Seil von der Decke, daran befestigt ein schwarzes Gerät: der Space Elevator, ebenfalls vom WARR-Team entwickelt. Ein solcher Aufzug soll in der Zukunft Gegenstände ins Weltall befördern, der Transport könnte so schneller und günstiger werden als heute. Das sei ein Beispiel, wie Studenten an der Fakultät für Maschinenwesen praxisnah arbeiten, sagt deren Geschäftsführer Till von Feilitzsch. "Wir wollen technische Lösungen für echte Probleme finden", erklärt Feilitzsch - dieser Praxisbezug sei das Schöne am Ingenieurwesen, genau wie die Orientierung am Menschen.

Die Ausstellung soll das breite Spektrum des Maschinenbaus sichtbar machen, vor allem innerhalb der Fakultät findet das laut Feilitzsch großen Anklang: "Hier sehen wir jetzt schon ein sehr großes Interesse, da es selten ist, dass das breite Themenspektrum der Fakultät so direkt und so anschaulich aufbereitet ist", sagt Feilitzsch. Die Ausstellung sei aber auch für die Öffentlichkeit interessant, zum Beispiel für Schüler, die sich für ein Maschinenbaustudium interessieren.

Wie die Forschung der Fakultät in der Realität zum Einsatz kommen kann, zeigt Philipp Reiß. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Flug- und Systemdynamik und steuert am Eröffnungstag per Konsole eine Drohne. Drohnen könnten in Zukunft zum Beispiel in der Landwirtschaft von großer Bedeutung sein, sagt Reiß: So könne ein Landwirt mit einer Drohne per Kamera sehen, ob sich Rehe auf seinem Feld befinden, oder mit einem speziellen System überprüfen, ob er überall gedüngt habe. "Die Chancen, das wirtschaftlich zu nutzen, sind sehr groß", sagt Reiß.

Die Ausstellung ist bis zum 10. Juni in der Fakultät für Maschinenwesen auf dem Forschungscampus in Garching zu sehen, montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr. Außerdem stellt sich die Fakultät im Hauptgebäude der Technischen Universität an der Arcisstraße 21 in München vor. Zutritt ist hier montags bis freitags von 8 bis 21 Uhr. Der Eintritt zu beiden Ausstellungen ist kostenlos.

© SZ vom 08.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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