Neue Attraktionen im Aquapark:Erst Wakeboard und Biergarten, dann Tagungshotel und Lagerhallen

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Eine Wakeboard-Anlage und einen Biergarten für den Aquapark billigt der Moosburger Stadtrat. Zu Bauphase Zwei gehören der Sea-Dome für Konzerte und Veranstaltungen, ein Tagungshotel, See-Lodges, eine Hochzeits- und Eventlocation und Lagerhallen.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Im Prinzip waren sich ja alle irgendwie einig, dass der Ausbau des Aquaparks zu einem attraktiven Erholungs- und Freizeitpark samt Wakeboardanlage der Stadt ganz gut zu Gesicht steht. Diskussionswürdig fanden einige Moosburger Stadträte in der Sitzung am Montagabend jedoch die Größe des geplanten Vorhabens sowie die Frage, ob bereits für den ersten von zwei Projektabschnitten, um den es diesmal ging, ein Bebauungsplan notwendig ist. Letztlich meinte die Mehrheit, dass es auch ohne geht und stimmte dem Neubau von zwei Sanitärgebäuden für den Badebetrieb sowie der Errichtung eines Servicegebäudes nebst fünf Kiosk-Hütten für einen Biergarten zu. Ebenso den Vorbescheidsanträgen für die Wakeboardanlage samt Servicegebäude und Wasserwachtstation sowie für einen Rundweg um den See.

Antragsteller ist die Evago Immobilien GmbH, die wie die Moosburger Event-Agentur Klangfeld zur Evago-Group gehört. Klangfeld ist mit der Umsetzung des Projekts, das den Arbeitstitel "Rosenpark" trägt, betraut. Geschäftsführer Lorenz Schmid erläuterte den ersten Abschnitt, bei dem man "weg vom klassischen Kiosk und hin zum traditionellen Biergarten" wolle, der Platz für 500 Leute bietet. In fünf Hütten sollen regionale Produkte angeboten werden. Vorbild ist die Haager Schlossallee. Auch die Sanitäranlagen und Umkleiden sollen laut Schmid auf Vordermann gebracht werden. Die Wakeboardanlage, die der mehrmalige Weltmeister Dominik Gührs betreiben soll, bekommt laut Plan eine Anfängerbahn sowie jeweils einen Bereich für Einzelfahrer und Gruppen. Etwa die Hälfte der 210 000 Quadratmeter Wasserfläche werden künftig von Wakeboardern genutzt. Den Rest teilen sich Badegäste und Fischer.

Im Moosburger Aquapark soll eine Wakeboardanlage gebaut werden: Wassersportler können sich dann auf dem Brett über das Wasser ziehen lassen. (Bild: Münchener MASH-Fest, Aaron Gunn © Johannes Simon) (Foto: Johannes Simon)

Finanziert werden soll alles durch Parkgebühren, Biergarten und Wakeboardanlage

Man wolle - etwa durch die Einstellung eines ganzjährig beschäftigten Hausmeisters - "die Qualitätsstufe deutlich erhöhen", sagte Schmid. Aber Qualität hat ihren Preis. Finanziert werden soll alles durch die, je nach Nutzungsdauer gestaffelten, Parkgebühren, den Biergarten und die Wakeboardanlage. Schmid machte deutlich, dass sich das Geschäftsmodell im ersten Abschnitt nur als Gesamtprojekt rechne. Die derzeit 30 000 Quadratmeter große Parkfläche kann laut Schmid bei Bedarf verdoppelt werden, die Liegefläche (derzeit 20 000 Quadratmeter) könne, wenn nötig, um 15 000 erhöht werden.

SPD-Fraktionssprecher Gerd Beubl vertrat die Ansicht, dass man sich das Gesamtvorhaben von Anfang an vor Augen führen müsse. Und da gehöre nun mal auch der zweite Abschnitt dazu, in dem ein Tagungshotel mit 90 Doppelzimmern, See-Lodges, einer Hochzeits- und Eventlocation, der so genannte Sea-Dome für Veranstaltungen und Lagerhallen geplant sind. Er hielt einen Bebauungsplan bereits jetzt "für zwingend notwendig", scheiterte aber mit seinem Vertagungsantrag, den er zu diesem Zweck gestellt hatte (6:16). Auch Johann Zitzlsberger (Linke) und Alfred Wagner (UMB) waren der Ansicht, dass bereits für die Wakeboardanlage ein Bebauungsplan erforderlich sei, wenngleich er das Projekt "außerordentlich begrüße", so Wagner.

Bei der Genehmigung der Wakeboardanlage könnte es Einwände geben, fürchtet SPD-Fraktionssprecher Beubl

Er sah jedoch die Gefahr, "dass wir die Investoren ins Risiko reinschicken, weil spätestens bei der Genehmigung der Wakeboardanlage Einwände kommen werden und das gestoppt werden könnte". Die "genehmigungsrechtliche Bewertung muss eh das Landratsamt treffen", sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU), die das Vorhaben als "sehr positiven Meilenstein für die Stadt" bezeichnete. Laut Stadtbaumeister Florian Ernst "könnte es mit Blick auf die Baunutzungsverordnung sein, dass das Landratsamt sagt, dass ein Bebauungsplan nötig ist, aber das ist dem Investor bewusst". Rudolf Heinz (CSU) hält das Vorhaben für eine "Riesenbereicherung" und einen Bebauungsplan für nicht erforderlich: "Wir müssen heute Farbe bekennen, wenn wir das wollen, ein B-Plan-Verfahren dauert Jahre." Johannes Becher (Grüne) kam das Projekt "überdimensioniert" vor. Ein Tagungshotel gehöre "in die Stadt und nicht auf die grüne Wiese", und auch bei der Wakeboardanlage plädierte er für eine abgespeckte Version "ohne den Gruppen-Bereich".

Im Wasserskipark Aschheim sind Wakeboarder auf dem Wasser (Bild). Auch Moosburg will seinen Aquapark mit einer Wakeboardanlage zum Erholungs- und Freizeitpark aufwerten. (Foto: Florian Peljak)
© SZ vom 15.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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