Landkreis Erding:Frische Brise auf dem Arbeitsmarkt

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Die Wirtschaft in den Landkreisen Erding und Freising brummt, die Arbeitslosenquote liegt bei nur noch 2,0 Prozent. Besonders erfreulich: Viele Menschen über 50 haben zurück in den Job gefunden.

Birgit Goormann-Prugger

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Erding und Freising hat nach der Krise wieder Fahrt aufgenommen, und zwar in einem Tempo, das selbst die Experten überrascht. "Der Motor brummt", bestätigt Michael Schmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Freising. Im Mai lag die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Freising bei nur noch 2,0 Prozent, im April lag sie bei 2,1 Prozent. "Zur wirtschaftlichen Erholung gesellt sich aktuell der Frühjahrsaufschwung, der den Arbeitsmarkt in den Landkreisen Freising und Erding weiter zur Hochform antreibt", stellt Schmidt fest.

Der Jobmotor brummt: Die Arbeitslosenquote in den Landkreisen Erding und Freising ist niedriger als vor der Krise. (Foto: dapd)

3445 Frauen und Männer waren im Bezirk der Arbeitsagentur im Mai arbeitslos gemeldet. Das sind 190 weniger als im April 2011 und 1400 weniger als im Mai vor einem Jahr. Besonders erfreulich sei es, so Michael Schmidt, dass auch viele ältere Bewerber in der Altersklasse über 50 eine neue Stelle gefunden hätten. Der Rückgang betrug hier im Mai im Vergleich zum Vorjahr immerhin 17,3 Prozent (261 Personen). Hier muss nach Meinung von Michael Schmidt allerdings noch einiges unternommen werden, um noch mehr berufserfahrene Bewerber mit 50 Jahren und mehr zurück in den Beruf zu bringen.

Zu seiner alten Form zurückgefunden habe der Landkreis Freising. Mit 1851 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 2,0 Prozent (im Mai 2010 lag die Quote noch bei 3,1 Prozent) habe der Landkreis erstmals seit dem Sommer 2008 im Agenturbezirk wieder die Nase vorn.

Im Landkreis Erding lag die Arbeitslosenquote im Mai bei 2,1 Prozent (1494 Personen) - im Mai 2010 waren es noch 2,6 Prozent. "Bildlich gesehen haben wir den Berg überwunden", so Michael Schmidt weiter. "Wir befinden uns mittlerweile sogar unter dem Niveau des Jahres 2008, also der Zeit vor der wirtschaftlichen Flaute. Mit 3345 Personen lag die Zahl der Arbeitslosen im Mai 2001 unter dem Wert es Monats Mai 2008 mit 3564 Arbeitslosen".

Trotzdem gelte es, weiter wachsam zu bleiben. Die EU-Schuldenkrise, die Entwicklung in Nordafrika, in Japan und in der arabischen Welt und die Krisenstimmung in Amerika seien nicht zu unterschätzen. "Hier lauern Risiken, die sich im Falle eines Falles auch auf uns auswirken können", sagt Schmidt.

Keine größeren Überraschungen gebe es bei der Personalnachfrage im Agenturbezirk. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen sei mit 556 Angeboten im Monat Mai nicht außergewöhnlich, aber durchaus solide. Nicht die Arbeitslosigkeit an sich, sondern die Deckung des Bedarfs an Arbeitskräften im Agenturbezirk Freising werde auch in Zukunft das Handlungsfeld schlechthin bleiben.

Noch könne nicht von einem flächendeckenden Fachkräftemangel die Rede sein, so Schmidt. Aber es gebe schon jetzt Branchen, in denen die Unternehmen bemerken würden, dass es eng werde. Dringend benötigt würden zum Beispiel Männer und Frauen für das Handwerk: Installateure, Schlosser, Mechaniker, Elektriker, Maurer, Maler und Schreiner. Gesucht würden darüberhinaus auch Köche, Personal im Hotel- und Gaststättenbereich, Erzieherinnen sowie Kranken- und Altenpfleger.

© SZ vom 01.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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