Haustiere:Ein Luxus-Hotel für Hunde

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Wanne, Pflegeprodukte, Handtuch: Alles bereit. Im Hundehotel freut sich manch ein Gast scheinbar trotzdem nicht aufs Schaumbad. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Im "Canis Resort" in Freising werden Hunde stunden- oder tageweise betreut. Sie kommen sogar aus Düsseldorf oder der Schweiz.

Von Angie Fuchs, Freising

Ein Luxus-Hotel in Freising, nördlich von München. Sein Angebot entspricht dem eines Fünf-Sterne-Hotels, es heißt "Canis Resort" und richtet sich - genau, an Hunde. "Wir bieten unseren Gästen ein Premium-Ambiente", heißt es auf der Homepage, in "schwanzwedelgemütlicher Wohlfühlatmosphäre". Ein Kurzbesuch beim Coiffeur, danach eine Massage, relaxen in der Lodge und dann in den Pool: Hört sich nach einem tollen Urlaubstag an. Und das finden Stella, Luna, Titus, Cheyenne, Irma, Ringo und ihre Freunde auch. Sie sind Hotelgäste im "Canis Resort" an der Erdinger Straße.

Sie tollen mit Freunden und Dogsittern über den Spielplatz oder machen es sich in ihrer Lodge bequem. Und wenn es mal irgendwo zwickt oder ein Tier geimpft werden muss, kann ein Arztbesuch dazu gebucht werden. Das Paket hat auch einen Fünf-Sterne-Preis: Ein Tagesaufenthalt kostet 65 Euro, "Overnight Care" 80 Euro. Seit 2008 laufe das Hotel in Freising sehr erfolgreich, sagt Leiterin Friederike Brych. Im Schnitt habe man 25 Gäste hier - in den Ferien seien auch mal alle 40 Plätze belegt.

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"Wir haben Kunden aus ganz Bayern, aber auch aus Frankfurt, Düsseldorf und der Schweiz", erzählt Brych. Für das große Einzugsgebiet ist die Flughafennähe nicht unwichtig, es sei bei der Standortsuche aber nicht das Hauptkriterium gewesen: "Wir hatten Probleme, überhaupt eine Fläche zu finden", sagt Brych. "Alle denken, so ein Hundehotel ist laut." Im Canis Resort sind die Hunde-Lodges auf einem Gartenareal von 2500 Quadratmetern verteilt, die Rasenflächen von den anderen Einheiten abgewendet. Der einzige Lärm, den man hört, kommt von der Autobahn.

Wenn Brych vom Alltag im Hundehotel spricht, fühlt man sich an einen Kindergarten erinnert: Etwa wenn sie erzählt, wie Besitzer ihren Schatz vorbeibringen und gleichzeitig froh, aber auch enttäuscht sind, wenn er oder sie voller Begeisterung von ihnen wegspringt - ohne sich noch einmal umzusehen. Wie im Kindergarten können die Neuzugänge auch hier erst mal einen Tag "Schnuppern". Und natürlich wird mit den Besitzern ein Gespräch über Eigenheiten und Vorlieben geführt.

"Bei uns darf ein Hund richtig Hund sein, toben und auch mal Quatsch machen"

"Los geht's bei uns um sechs Uhr", sagt Brych. Dann gibt es Frühstück. Die meisten Besitzer wollen, dass die Tiere fressen, was sie auch zu Hause bekommen, und bringen daher Futter mit. Beim Fressen werden die Tiere in einem gewissen Abstand voneinander angeleint. Auch "Training" wird im Resort angeboten. Als Nicht-Hundebesitzer denkt man dabei schnell an Fitnesstraining und Wellness im Hotel. Nein, sagt Brych. Dabei gehe es eher um Gehorsamstraining und darum, dass die Tiere lernen, auf Befehle zu hören.

Eine Lodge kann für einen Hund allein gebucht werden, meist wohnen aber immer Gruppen von zwei bis fünf Tieren zusammen - je nach Größe und Temperament, wie die Leiterin berichtet. Pro Hund findet man dort ein Bettchen mit täglich frischer Decke, in der Ecke hängt eine Kamera für die nächtliche Überwachung und ein Heizstrahler sorgt in der kühlen Jahreszeit für Wärme. Eine Tür führt zum "Garten". Abends kommt eine Reinigungskraft. Nirgends in dem Haus riecht es nach Hund.

Ist dieses Luxus-Ambiente gut für Hunde? "Bei uns darf ein Hund richtig Hund sein, toben und auch mal Quatsch machen", sagt Brych. Da es Rudeltiere sind, sei so ein Aufenthalt unter Artgenossen "super für die sozialen Kontakte". Und von Besitzern habe sie erfahren, dass "viele Einzelhunde viel verträglicher geworden sind, seit sie zwischendurch bei uns sind."

Vielleicht dürfen Hundeliebhaber sich bald auch andernorts über ein "Canis Resort" freuen: Mittlerweile denke man nämlich auch über einen zweiten Standort nach, sagt Friederike Brych, vielleicht in Zürich oder Hamburg.

© SZ vom 29.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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