Englischer Garten:Monopteros wird saniert

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Der Monopteros im Englischen Garten soll in den nächsten anderthalb Jahren restauriert werden. (Foto: Florian Peljak)

Monumentale Getränkedose statt elegantes Bauwerk: Markus Söder will den Monopteros im Englischen Garten sanieren - für 750.000 Euro. Dabei wirkt das Monument nicht unbedingt marode.

Von Alfred Dürr

Er wird eher wie eine monumentale Getränkedose aussehen und nicht mehr wie ein elegantes klassizistisches Bauwerk. Der Monopteros im Englischen Garten verliert als Rundtempel, dessen Dach auf zehn ionischen Säulen ruht, seine Transparenz und wird vom kommenden Frühjahr an vollständig mit Schutzplatten und Gerüsten verschlossen.

Denn es steht eine Generalsanierung an. Bayerns Finanzminister Markus Söder hat nun als oberster Chef des Englischen Gartens das Verschönerungskonzept vorgestellt. 750 000 Euro sind dafür vorgesehen. Die Arbeiten werden aller Voraussicht nach etwa eineinhalb Jahre dauern.

Neben dem Chinesischen Turm gehört der weithin sichtbare Monopteros zu den Wahrzeichen des Englischen Gartens. Er thront auf einem 15 Meter hohen Hügel, und von hier aus hat man den schönsten Blick über die Wiesen und Bäume des Parks bis hin zu den Kuppeln und Türmen der Altstadt.

Schutz gegen Graffiti

Marode wirkt dieses nach Entwürfen des Baumeisters Leo von Klenze im Jahr 1837 fertiggestellte Monument keineswegs. Aber vom ursprünglichen Glanz und vor allem von der Farbenpracht im Erscheinungsbild ist vieles verblasst. Wind und Wetter haben deutliche Schäden hinterlassen, vor allem an der Dekorationsmalerei.

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Aber auch andere Bereiche müssen grundlegend restauriert werden. Etwa das hölzerne und verputzte Gebälk mit dem Dach, die Steinplatten am Podium, in der Mitte die Säulenstele als Denkmal für Kurfürst Karl Theodor, den Gründer des Englischen Gartens, und auch die zehn Säulen des Rundbaus selbst. Sie sollen eine neuen Graffitischutz erhalten. Bis zu 10 000 Euro im Jahr wendet die Parkverwaltung für die Beseitigung von Sprüh-Kunst oder auch von ganz profanen Schmierereien auf.

Söder will den Englischen Garten aufwerten

Der Rundtempel steht auf einem Ziegelfundament, das den Kern des aufgeschütteten Hügels bildet. Leo von Klenzes farbige Gestaltung des Monopteros verlieh dem Bauwerk die besondere Note. Heute sehe es wie ein Schwarz-weiß-Foto aus, sagt Minister Söder. Die ursprüngliche polychrome Fassung kommt in voller Schönheit zurück - was sicher einen optischen Genuss für die Parkbesucher bedeutet.

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Eine Restaurierung der Farbfassung hatte bereits 1898 stattgefunden, Bombenschäden aus dem Zweiten Weltkrieg waren in den Fünfzigerjahren behoben worden, eine größere Erneuerung erfolgte Anfang der Achtzigerjahre. Nun muss man grundlegend ans Werk gehen. Die Aktion ist Teil eines umfassenden Programms, mit dem Söder den Englischen Garten aufwerten will. Die Aussicht vom Monopteros-Hügel kann man immerhin auch während der Bauzeit genießen.

© SZ vom 02.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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