Hundetoiletten:Karlsfeld will sauberer werden

Praktisch, wenn man an jeder Ecke ein Tütchen ziehen kann, um die Hinterlassenschaft des Hundes einzusammeln. Nur: Was macht man dann damit?

Gregor Schiegl

Karlsfeld verfügt über ein flächendeckendes Netz von Hundetoiletten. 22 Stück gibt es in der Gemeinde. Die 656 gemeldeten Hunde sind also bestens sanitär versorgt. Theoretisch zumindest. Doch wie SPD-Gemeinderätin und Hundebesitzerin Anita Neuhaus jüngst im Hauptausschuss des Gemeinderats klagte, gibt es da ein Problem, das zum Himmel stinkt.

Spielende Hunde am Jugendzentrum in Karlsfeld. (Foto: DAH)

Wenn Frau Neuhaus mit ihrem Hund Gassi geht, ist ein "Belloo" - so heißen die Hundetoiletten - zwar nie weit. Aber das Tütchen mit der Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners müsse sie mangels Papierkorb oft Kilometer weit durch die Landschaft tragen, was den Genuss des Spaziergangs verständlicherweise schmälert. Dem Beispiel anderer Hundehalter möchte sie nicht folgen. Die pfeffern die Stinkbomben nämlich einfach ins nächste Gebüsch, im Vertrauen auf die Abbaukräfte der Natur. Anita Neuhaus forderte daher: mehr Papierkörbe im Außenbereich. Eine saubere Lösung.

CSU-Gemeinderat Wolfgang Offenbeck nannte das Ansinnen seiner SPD-Kollegin "ambivalent". Beispiele wie das der Reschenbachstraße zeigten nämlich, dass Papierkörbe bisweilen auch eine Vermüllung der Umgebung nach sich ziehen könnten.

Bürgermeister Stefan Kolbe: "Das ist in der Tat ein Riesenproblem." Er kündigte eine Begehung des Außenbereichs an. Ob auch ein Hund daran teilnehmen wird, sagte er nicht. Im Sinne der Praxistauglichkeit wäre eine derartige Versuchsanordnung freilich dringend zu empfehlen.

© SZ vom 27.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: