Flüchtlinge:Notfallplan aktiviert

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  • Landratsamt erwartet an diesem Freitag kurzfristig weitere 130 bis 140 Asylbewerber.
  • Arbeitsstab "Asyl" wurde einberufen.
  • In den kommenden Wochen kann es im Landratsamt zu Einschränkungen bei den Öffnungszeiten und zu längeren Wartezeiten kommen.

Das Landratsamt muss sich erneut auf einen Asyl-Notfallplan einstellen. Die Regierung von Oberbayern warnte das Landratsamt Dachau bereits am Mittwoch vor. Einer Pressemitteilung zufolge stieg die Zahl der Flüchtlinge nach Bayern und insbesondere München in den vergangenen Tagen und Wochen weiter stark an. Die hohe Zahl an Asylbewerbern könne von den bestehenden Erstaufnahmeeinrichtungen nicht bewältigt werden, teilte die Regierung der Dachauer Behörde mit. Man sehe sich gezwungen, Noterstaufnahmeeinrichtungen zu eröffnen.

Das Landratsamt stellt sich darauf ein, voraussichtlich an diesem Freitag kurzfristig 130 bis 140 Asylbewerber aufzunehmen. Als Notunterkunft wird die Behörde wie schon in der Vergangenheit die Tennishalle in Markt Indersdorf öffnen. Diese wurde bereits Anfang August geräumt und seither als Noterstaufnahmeeinrichtung vorgehalten. Sie ist die einzige Halle, die derzeit dafür geeignet ist, neben der Unterbringung und Versorgung der Menschen, auch deren Ersterfassung vorzunehmen und den Gesundheitscheck zu organisieren.

Verwaltungen sind an der Belastungsgrenze

Landrat Stefan Löwl hat bereits den Arbeitsstab "Asyl" im Landratsamt einberufen und berät sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Vertretern anderer Behörden sowie den Hilfsdiensten und der Caritas über das weitere Vorgehen. "Gerade in der Urlaubszeit ist dies eine besondere Herausforderung für alle beteiligten Personen", stellt der Landrat fest.

Die Verwaltungen würden nun bereits seit einigen Monaten an der Belastungsgrenze arbeiten, wofür sich der Dachauer Landrat bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, freiwilligen Helfern sowie den Hilfsdiensten "für ihr riesiges Engagement" bedankt. Aufgrund der Notaufnahme könne es im Landratsamt in der kommenden Wochen zu Einschränkungen bei den Öffnungszeiten oder längeren Wartezeiten kommen. Landrat Löwl bittet um Verständnis, dass aufgrund der angespannten Personalsituation Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Bereichen temporär bei der Flüchtlingsunterbringung unterstützen müssen.

© SZ vom 20.08.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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