Bürgermeister Josef Schmid (CSU) bewirbt sich im kommenden Jahr um ein Landtagsmandat. Das bestätigten führende Mitglieder der Münchner CSU am Mittwochmorgen. Fraktionschef Manuel Pretzl hatte am späten Dienstagabend zu einer Pressekonferenz für den kommenden Tag geladen. Das Thema ließ schon erahnen, was kommen würde: "Aktuelle Entwicklungen innerhalb der CSU im Münchner Rathaus" stand in der E-Mail. Als Gäste waren nur der Bürgermeister und der Münchner Bezirkschef Ludwig Spaenle angekündigt.
Mit Schmids Wechsel in die Landespolitik muss die Münchner CSU nicht nur einen neuen Bürgermeister, sondern auch einen anderen Wirtschaftsreferenten suchen. Schmid füllt diese Ämter in Personalunion aus und will das bis zur Landtagswahl 2018 auch weiter tun. In der Pressekonferenz nannte Schmid Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat, als "natürlichen Anwärter" auf das Bürgermeisteramt. Dieser bezeichnete die Aufgabe als "sehr reizvoll", verwies aber auf die Fraktion, die das Thema in Ruhe besprechen werde.
Die CSU bildet seit der Kommunalwahl 2014 mit der SPD in München das Regierungsbündnis. Schmid hatte die Wahl zum Oberbürgermeister gegen den SPD-Kandidaten Dieter Reiter verloren und ist seither als Spitzenmann seiner Partei Reiters Stellvertreter. Als solcher ist er auch für das Oktoberfest zuständig.