Aubing/Pasing:Zug um Zug

Lesezeit: 1 min

Entlang der Gleise an der Marschnerstraße sollen bis 2020 Schallschutzwände entstehen

Von Ellen Draxel, Aubing/Pasing

An Bahngleisen zu wohnen heißt, permanent mit einen hohen Lärmpegel leben zu müssen. Überschreitet dieser Pegel aber ein gewisses Maß, wird es selbst dem Widerstandsfähigsten zu viel. Anwohner der Siedlung rund um die Aubing-Ost-Straße klagen seit Jahren über "übermäßigen Lärm", den Züge in der Nähe ihrer Häuser verursachten. Brummende Triebwagen, laufende Klimaanlagen bei Nachtzügen und offenstehende Türen, die nachts piepsen, bringen die Anlieger des Betriebsbahnhofs Pasing um ihren Schlaf.

Helfen kann in solchen Fällen laut dem städtischen Referat für Gesundheit und Umwelt nur eine Lärmsanierung. Die Bundesregierung hat - auch auf Initiative der bayerischen Landeshauptstadt - 1998 ein Sonderprogramm zur Minderung der Verkehrslärmbelastung an bestehenden Schienenwegen verabschiedet. Demgemäß sind freiwillige Leistungen zum Bau von Schallschutzwänden oder dem Einbau von Schallschutzfenstern in Gebäuden, die vor 1974 errichtet wurden, förderfähig. Die Lärmgrenzwerte, die Bedingung einer solch möglichen Sanierung sind, liegen tagsüber bei 67 und nachts bei 57 Dezibel. Sie sind erst Anfang des Jahres verschärft worden.

Zuständig für die Lärmsanierung an Bahnstrecken ist die DB-Projektbau GmbH. Das Unternehmen hat für die Strecke München-Augsburg bereits 2006 eine schalltechnische Untersuchung veranlasst und danach auf einer Länge von 600 Metern Schallschutzwände zwischen den Haltestellen Hirschgarten und Lochhausen/Langwied errichtet. Weitere Lärmschutzwände sind nach Auskunft des Umweltreferats längs der Marschnerstraße bis hundert Meter vor der Alten Allee vorgesehen. Sie sollen zwischen 2018 und 2020 auf knapp einem Kilometer Länge gebaut werden.

Im Fokus ist inzwischen auch die Strecke München-Buchloe mit dem Abschnitt Aubing. Diese Trasse wurde aber erst im Jahr 2014 in das Lärmsanierungsprogramm aufgenommen. Mögliche Maßnahmen befinden sich daher nach Auskunft der Deutschen Bahn noch in der Planungsphase. Mit dem Ergebnis einer schalltechnischen Untersuchung wird von Juni an gerechnet.

© SZ vom 21.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: