Aubing:Zu weite Wege zum Wahllokal

Wahllokale, das ist politischer und gesellschaftlicher Konsens in der ganzen Stadt, sollten möglichst barrierefrei sein. Aus diesem Grund suchte die Stadtverwaltung für die Bundestagswahl im September Standorte aus, von denen fast 80 Prozent uneingeschränkt barrierefrei zugänglich waren - das heißt nutzbar für sehbehinderte und blinde Menschen sowie für Münchner, die schlecht zu Fuß sind, im Rollstuhl sitzen oder eine kognitive Beeinträchtigung haben.

In Neuaubing allerdings führte dieses Ziel der Gleichberechtigung dazu, dass Bürger teilweise bis zu zwei Kilometer zu einem Wahllokal zurücklegen mussten. Etwa, wenn sie in der Giech- oder der Ehrenbürgstraße wohnten und in der Schule der Helfenden Hände an der Köferinger Straße ihre Stimme abgeben sollten.

Gerade für Gehbehinderte oder ältere Menschen, die auf den Rollator angewiesen sind und damit die Zielgruppe der Barrierefreiheit darstellen, sei dies "unzumutbar", kritisiert der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied. Die Lokalpolitiker fordern, künftig besser auf die fußläufige Erreichbarkeit der Wahllokale zu achten.

© SZ vom 08.11.2017 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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