Altstadt/Lehel:Schulterschluss fürs Schwimmbad

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Lokalpolitiker wollen die geschlossene Sportstätte der Hypo-Vereinsbank erhalten

Die Entscheidung der Hypo-Vereinsbank (HVB), das Schwimmbad ihres Sportclubs im Tucherpark am Englischen Garten wegen eines zu hohen Sanierungsaufwands zu schließen, ist auf deutliche Kritik im Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel gestoßen. Nicht nur HVB-Mitarbeiter und Kunden konnten den Pool benutzen, auch Schwimmkurse für Kinder fanden dort statt. Eltern und ihre Kinder aus den Innenstadtvierteln hätten jetzt das Nachsehen, sagte Jörg Hoffmann (FDP). Es gebe in der näheren Umgebung keine Schwimmbäder mehr.

Vor allem empörte sich Hoffmann über die Art und Weise, wie die Bank das Ende ihres Bads kommuniziert habe. Ganz plötzlich seien die Besucher Anfang Januar vor verschlossenen Türen gestanden. "Die Bank hätte eine gewisse Übergangsfrist einräumen sollen", sagte Hoffmann.

Formal ist der Altstadt-BA gar nicht zuständig für das private Bad im Tucherpark - das ist der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann. Dort wurde bereits ein Eilantrag der SPD- und FDP-Fraktion eingebracht, der am kommenden Dienstag in der BA-Sitzung behandelt wird. Demnach soll die Stadt prüfen, ob eine weitere Nutzung des Schwimmbads im HVB-Club möglich ist. Die Vorteile der Einrichtung in Innenstadtlage seien offensichtlich, heißt es in dem Antrag. So schnell würden keine neuen Flächen für Schwimmbäder zur Verfügung stehen. Der Altstadt-BA unterstützt einstimmig diese Aktivitäten. "Wir wollen gemeinsam tätig werden", sagte Wolfgang Püschel (SPD). Vielleicht gebe es dann doch noch eine kleine Chance, das Schwimmbad für die Bürger zu retten, hoffen die Lokalpolitiker.

Unterdessen ist auch die SPD-Fraktion im Rathaus aktiv geworden. Der Bedarf an Schwimm- und Sporthallen in München sei groß, heißt es in dem Antrag an den Oberbürgermeister. Die Frage ist, ob eine Kooperation mit der Stadt oder den Stadtwerken möglich ist, um die Schwimmhalle wieder zu öffnen. Es geht vor allem darum, ob sich die Stadt an den Sanierungskosten beteiligt.

© SZ vom 18.01.2018 / DÜ. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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