Allach/Untermenzing:Wider den Klamotten-Klau

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Inhalt von Kleider-Containern soll besser geschützt werden

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Bürger wollen die Zustände an den Wertstoff-Containern nicht länger hinnehmen. Regelmäßig komme es neben den Sammelbehältern zu Müllbergen, schimpfte Klaus Trapp von der CSU-nahen Senioren-Union im Münchner Westen in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA). Als besonders gravierend beschrieb er die Situation an der Ecke Klesel-/Siberstraße; dort werde der Kleider-Container immer wieder umgeworfen, um dann von unten an seinen Inhalt zu kommen. Dabei würden Kleidungssäcke aufgerissen und durchwühlt, Brauchbares werde mitgenommen und der Rest wild verstreut liegen gelassen. An manchen Tagen sei sogar der Bürgersteig von Tüten und Kleidungsstücken übersät und nicht mehr nutzbar - und das im Bereich eines Zebrastreifens.

Trapp sprach von einem "Schandfleck" für das Viertel, den die Bürger nicht mehr akzeptierten. Seit die Stadt die Altkleidersammlungen selbst übernommen habe, komme es immer wieder zu diesem Chaos, wirft er dem Abfallwirtschaftsbetrieb München vor. Trapp zufolge stehen die Container im Landschaftsschutzgebiet der Würm. Deshalb sollten sie besonders überwacht und regelmäßig geleert werden. "Einfach mal eine Kamera hinstellen, auch an anderen Stellen, damit die Saubären erwischt und bestraft werden können", forderte er.

Eine Kamera installieren lassen mag das Gremium nicht, auch wenn sich Henning Clewing (FDP) dafür aussprach. "Wer soll das Tag und Nacht überwachen und dann auswerten?", fragte Grünen-Sprecher Falk Lamkewitz. Zudem bekämen das die Übeltäter schnell mit und blieben außerhalb des Sichtfelds der Kamera oder demolierten sie gleich. Helfen kann auch die Polizei nicht. "Geben Sie uns das Dreifache an Personal, dann können wir uns darum auch noch kümmern", winkte Bernd Zischek, stellvertretender Leiter der zuständigen Moosacher Polizeiinspektion, ab. Bei dem derzeitigen Personalschlüssel habe die Polizei andere Prioritäten zu setzen. Zischek zeigte sich außerdem sicher, dass eine Videokamera an solch einem Ort und wegen der vergleichsweise geringen Schwere des Deliktes an sich nicht genehmigt wird.

Von der Anregung Ingrid Haussmanns (parteifrei), Behälter an belebteren Orten aufzustellen, um die Hemmschwelle zum Missbrauch zu erhöhen, zeigten sich die Bürgervertreter nicht recht überzeugt. Dann gebe es wieder andere Probleme, lautete das Gegenargument. Falk Lamkewitz sagte, die Container müssten so gestaltet werden, dass sie nicht mehr geplündert werden können. Schließlich einigte man sich darauf, den Abfallwirtschaftsbetrieb über die Zustände und Probleme zu informieren und darauf hinzuwirken, dass die Sammelbehälter für Kleider sicherer werden.

© SZ vom 03.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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