Über das Schicksal dieser Bäume hat der Bezirksausschuss (BA) lange diskutiert: 21 Buchen will der Triebwerkshersteller MTU rund um das Parkhaus auf dem Firmengelände an der Dachauer Straße fällen lassen. Die Bäume seien krank und bruchgefährdet, was das Unternehmen für jedes Exemplar per Gutachten hat feststellen lassen. Während die Mehrheit im Gremium nach dem Motto "Was sein muss, muss sein" für Zustimmung plädierte, regte sich unter den Jungen der CSU um Victor Agerer Widerstand.
Bisher habe man sich kein umfassendes Bild machen können, kritisierte Agerer. Er sehe als Ursache für die Krankheit der Bäume eher einen unsachgemäßen Astschnitt und zerstörte Wurzeln. Selbst bei einer Nachpflanzung - MTU will 17 Bäume ersetzen -, dauere es Jahrzehnte, bis die Bäume die Größe der jetzigen erreicht hätten und das Parkhaus optisch abschirmten. Friedrich Schneller (SPD) hingegen machte diverse Aufplatzungen an den Stämmen und deren Schieflage geltend: "Das ist alter Baumbestand. Die gehören weg", sagte er.
Auch die Grünen-Fraktion räumte ein, dass ein Baum eben auch nur eine gewisse Lebensdauer habe. "Wir werden an dem Gutachten nicht vorbeikommen", sagte Grünen-Sprecher Falk Lamkewitz. Er sei zwar Laie, "aber wenn mehr als ein Drittel des Stammes sichtbar ist, dann ist ein Baum krank". Und wer übernehme die Verantwortung, wenn etwas passiere, gab er zu bedenken.
Die BA-Vorsitzende und CSU-Stadträtin Heike Kainz regte an, wegen des "massiven Einschnitts" für die Nachpflanzung große und höherwertige Bäume zu verlangen. Im Gespräch sind Linden. Zudem soll MTU die Begrünung des Parkhauses verbessern. Unter diesen Voraussetzungen stimmte die Mehrheit der Fällung zu - gegen die Stimmen von Victor Agerer und Manfred Gürich (ebenfalls CSU) sowie Henning Clewing (FDP).