Der Ausbau der "kleinen" Allacher Straße zwischen der Ernst-von-Beling- und der Eduard-Schwartz-Straße verzögert sich um mindestens ein weiteres Jahr. Dies geht aus einer Antwort des Baureferats an den Bezirksausschuss (BA) Allach-Untermenzing hervor. Die Behörde begründet das mit dem Scheitern eines Mediationsverfahrens zwischen Anwohnern und Vertretern der Stadt beim Verwaltungsgericht. Anwohner klagen dort auf Lärmminderung, weil die Grenzwerte in der Straße längst überschritten seien.
Anlieger und der Verein Interessengemeinschaft Allacher Straße fordern seit Jahr und Tag verkehrslenkende Maßnahmen in der östlichen Fortführung der Allacher Straße wie Tempo 30, eine Rechts-vor-links-Regelung und versetzte Parkbuchten, um den Durchgangsverkehr auf der "Ost-West-Rennstrecke" auszubremsen. Sie streben eine Verkehrsberuhigung der Straße an, die auch beim Ausbau der Straße nicht wieder rückgängig gemacht werden kann.
Doch eine Einigung kam nicht zustande. Wie die Kläger der SZ mitteilten, hatten sie zu dem Vermittlungstermin eigens einen Verkehrsplaner mitgebracht, der ein Konzept vorgelegt habe, dass sowohl der Lenkung des Verkehrs als auch den Anforderungen an Lärmschutz gerecht geworden sei. Doch die Stadt habe jeden Vorschlag abgelehnt mit dem Argument, dass dies im jetzigen Zustand der Straße nicht machbar sei. Nun wird das Verfahren am Verwaltungsgericht fortgesetzt. Das Baureferat rechnet mit einer Entscheidung Ende des Jahres. Vorher wolle es dem Stadtrat nicht die Projektgenehmigung für den Ausbau der Straße vorlegen. Neues Ziel ist jetzt, im Herbst 2016 mit den Vorarbeiten wie dem Herrichten eines Baufeldes, der Verlegung von Rohren und Leitungen und den Baumfällungen beginnen zu können. Die Hauptarbeiten sind - abhängig vom Ausgang des Verfahrens - für das Jahr 2017 geplant.
Die Erstherstellung der Straße ist bereits 2008 beschlossen worden. Doch sie war zurückgestellt worden - wegen eines Workshops über die Verkehrssituation im Stadtbezirk, in dem der Ausbau der Allacher Straße aber gar kein Thema sein sollte.