Allach/Untermenzing:Seit Jahren abgehängt

Bewohner der Waldkolonie beharren auf eine Busverbindung

Die Waldkolonie fühlt sich seit Jahren abgehängt. Umso größer ist die Enttäuschung, seitdem die angekündigte Busverbindung zum Fahrplanwechsel im Dezember mit der Linie 163 über das Werksgelände von Krauss-Maffei im letzten Moment vorerst gescheitert ist. "Bei uns wohnen jede Menge alter Leute. Wir haben keine Einkaufsmöglichkeiten. Wenn wir zum Arzt wollen, brauchen wir ein Taxi, wenn wir in die Stadt wollen, brauchen wir ebenfalls ein Taxi", schilderte eine 83-jährige Frau am Dienstagabend die Situation im Bezirksausschuss, zu dem sie sich zu Fuß aufgemacht hatte. "Die Stadt sollte sich auch um ihre Bürger in der Waldkolonie sorgen", forderte sie. Wegen der schlechten Anbindung zögen schon keine neuen Leute mehr in die Kolonie.

Die Stadtviertelvertreter konnten dem nur zustimmen. "Das Beispiel zeigt anschaulich: Man kann nicht am Leben teilnehmen, wenn man nicht motorisiert ist", stellte Ingrid Haussmann (parteifrei) fest. Die Teilhabe am öffentliche Verkehrsnetz sei "ein Akt der Daseinsvorsorge". Das Gebiet müsse erschlossen werden. Die sicherste Anbindung für die 83-Jährige und ihren noch älteren Mann wäre ein Bus vom S-Bahnhof Allach über die Ludwigsfelder und Dachauer Straße nach Moosach. Eine solche sei aber als unrentabel abgelehnt worden. Dabei fahre doch der 56-er zwischen Blutenburg und Pasing auch eine lange Strecke ohne Wohnbebauung. Der BA will jetzt noch einmal bei allen Stellen Druck machen, dass die Problempunkte schnellstens gelöst werden.

© SZ vom 14.01.2016 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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