Äußerst vage hat die Stadt auf ein sehr konkretes und wohlbegründetes Konzept einer Bürgerin reagiert: Unterstützt vom Bezirksausschuss hatte sie eine zusätzliche Anbindung des S-Bahnhofs Karlsfeld an das Verkehrsnetz der Münchner Verkehrsgesellschaft gefordert und vorgeschlagen, eine der Buslinien, die am Allacher S-Bahnhof enden, bis zum S-Bahnhof Karlsfeld zu verlängern. Damit hätten Pendler zu den Großbetrieben MAN und MTU eine Alternative bei Störungen des S-Bahnbetriebs und würden auch bei normalem Betrieb entlastet. Denn in dieser Hinsicht erweist sich der Karlsfelder S-Bahnhof als Sackgasse: Stockt der S-Bahnverkehr, ist von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer weiterzukommen.
Zwar weist Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU) in seiner Eigenschaft als Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft auf intensive Dialoge aller Beteiligten und die Weiterentwicklung von Konzepten zur Verbesserung des Angebots "im Korridor Dachau-Karlsfeld-München" hin, nennt aber kaum konkrete Beispiele. Und er geht streckenweise auch am Thema vorbei. Denn die stattdessen vom Wirtschaftsreferenten aufgeführte schon bestehende Achse mit den Buslinien 710 und 172 dürfte für die Allach-Untermenzinger wenig hilfreich sein: Der eine fährt zwischen Moosach und Dachau über die Dachauer Straße, der andere verbindet den Bahnhof Feldmoching mit Karlsfeld und Dachau, ohne den S-Bahnhof Karlsfeld anzusteuern. Dass die MVG, der Landkreis Dachau und die Gemeinde Karlsfeld derzeit an der Beschleunigung des 172er arbeiten, dürfte den Allach-Untermenzingern von daher keine Verbesserung bringen.
Schmids Eingangsargument, dass für Planung und Finanzierung des Busangebots im Gemeindegebiet Karlsfeld der Landkreis Dachau zuständig sei, dürfte für eine Busverlängerung zwischen den S-Bahnhöfen Allach und Karlsfeld jedoch kaum ins Gewicht fallen, weil der S-Bahnhof Karlsfeld größtenteils auf Münchner Stadtgebiet liegt.