Vox-Sendung:Xavier Naidoo zum ESC-Ärger: "Dann ist die Demokratie nichts wert"

Xavier Naidoo

Xavier Naidoo, der "kleine Sänger aus Mannheim"

(Foto: dpa)
  • Xavier Naidoo äußert sich kritisch zum Ärger um seine Person als vermeintlicher deutscher ESC-Repräsentant.
  • Naidoo war wegen umstrittener politischer Äußerungen ausgebootet worden.
  • Ein "kleiner Sänger aus Mannheim" müsse sich äußern dürfen, kritisiert er nun.

Damals zeigte sich Xavier Naidoo ganz einsichtig. "Okay für mich", sagte der Sänger, als die ARD ihn im November 2015 in einer Hinterzimmer-Entscheidung erst zum deutschen Vertreter beim Eurovision Song Contest gemacht hatte - um ihn nach zwei Tagen wieder auszubooten.

Die Kritik an umstrittenen Äußerungen des Sängers war zu laut geworden: Einer, der die Souveränität Deutschlands anzweifelt, der vor sogenannten "Reichsbürgern" auftritt und dem immer wieder Homophobie vorgeworfen wird, so einer könne nicht der Nationalsänger beim ESC werden.

Die ARD knickte ein, Naidoo gab sich verständig - und schwieg. Erst jetzt, sechs Monate nach der Affäre, tritt der Musiker in der auf Vox ausgestrahlten Dokumentation "Die Xavier-Naidoo-Story" (die Stefan Niggemeier aus mehreren Gründen für strittig hält) verbal nach.

"Wenn es eine Demokratie nicht aushält, dass ein kleiner Sänger aus Mannheim sein Maul aufmacht, dann ist die Demokratie auch nichts wert", sagt Naidoo in der Sendung. Und: "Es war für mich immer klar, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob die in der Lage sein werden, mich auch wirklich durchzuboxen. Ich wusste natürlich, es wird einen Riesenshitstorm geben." Er habe sich aber auf den Wettbewerb gefreut und hätte sich "richtig reingekniet".

Das Reinknien war dann Jamie-Lee Kriewitz vorbehalten, die in einem Vorentscheid neun andere Musiker hinter sich gelassen hatte. Sie landete beim ESC in Stockholm vor eineinhalb Wochen auf dem letzten Platz.

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