Ehrgeizige Promi-Eltern:Mein Kind, seine Karriere und ich

Beyoncé Knowles hat ihren Vater nach 20 Jahren als Manager gefeuert. Wenn Eltern ihre Sprösslinge lieber im Spotlight als auf dem Spielplatz sehen: prominente Beispiele - und die Folgen

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Beyonce Knowles, Mathew Knowles

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Beyoncé Knowles hat ihren Vater nach 20 Jahren als Manager gefeuert. Wenn Eltern ihre Sprösslinge lieber im Spotlight als auf dem Spielplatz sehen: prominente Beispiele - und die Folgen.

Sängerin Beyoncé Knowles vollzieht derzeit den Abnabelungsprozess vom Elternhaus - mit 29 Jahren: Sie trennte sich von ihrem Vater Matthew Knowles als Berater. Er hatte die 16-fache Grammy-Gewinnerin gemanaged, seitdem sie Ende der neunziger Jahre ihre Karriere mit Destiny's Child startete. So erfolgreich Knowles die Geschicke der Girlband lenkte, er hatte früh auch einen Ruf als Tyrann: Zwei Gründungsmitglieder verließen die Gruppe wegen Unstimmingkeiten mit dem Manager. Die Zusammenarbeit mit der Tochter klappte indes - zumindest nach außen hin - problemlos. So wies die Sängerin ausdrücklich darauf hin, dass es sich nur um eine Trennung "auf geschäftlicher Ebene" handle. "Er wird mein Leben lang mein Vater sein und ich liebe meinen Dad sehr."

US OPEN 1989 PETER GRAF  UMARMT STEFFI NACH SIEG

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Auch Steffi Graf hat rechtzeitig die Notbremse gezogen und sich von ihrem ehrgeizigen Vater distanziert. Peter Graf rüstete seine Tocher schon als Dreijährige mit einem Tennisschläger aus. Schlug sie den Ball häufig genug über die Familiencouch, gab es eine Belohnung: eine Salzstange für 25 Schläge, ein Vanilleeis mit Himbeeren für 50. Als junge Erwachsene verbot ihr Peter Graf, eigentlich Gebrauchtwarenhändler, jeden Umgang mit jungen Männern. Als er die Karriere seiner Tochter mit Steuerhinterziehung gefährdete und seine Strafe hinter Gittern absitzen musste, zog sich die damals 27-Jährige von ihm zurück.

Archivbild aus dem Jahr 1989: Peter Graf gratuliert seiner Tochter Steffi nach ihrem Sieg bei den U.S. Open in Flushing Meadow

Picturehouse Presents 'A Prairie Home Companion' - Arrivals

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Eine Abnabelung, wie sie Knowles und Graf gelungen ist, hat es bei Lindsay Lohan - noch - nicht gegeben. Ihre Mutter Dina schleppte ihre Tochter schon als Dreijährige zu Castings und Modelagenturen. Heute verdient Lindsay als Schauspielerin, Sängerin und Werbe-Gesicht Millionen. Noch bekannter ist sie für ihr ausschweifendes Privatleben voller Drogen- und Sexexzesse. Als es bei ihr 2007 besonders selbstzerstörerisch zuging, schaltete sich sogar Jodie Foster - ebenfalls leiderprobter ehemaliger Kinderstar - ein. Sie kritisierte Dina Lohan öffentlich: "Darf man fragen, wo ihre Mutter ist? Ich meine, ganz ehrlich, wo ist ihre Mutter?"

Archivbild aus dem Jahr 2006: Lindsay Lohan (Mitte) mit ihrer Mutter Dina (rechts) und Schwester Ali

SPEARS

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Auch Britney Spears ist noch nicht von ihrer übermächtigen Mutter losgekommen. Anfang 2008 war die Sängerin am Tiefpunkt ihres Lebens, wurde in eine Klinik  zwangseingewiesen, weil sie eine Gefahr für sich und andere darstellte. Wenig später entmündigte ein Gericht die damals 26-Jährige. Wohl kaum ein anderer Star der jüngeren Zeitgeschichte ist tiefer gefallen als die einstige Pop-Prinzessin und wurde dabei so gründlich von der Boulevardpresse beobachtet: Partynächte mit Paris Hilton - aber ohne Höschen - hält die Paparazzi-Meute genauso fest wie die Glatzen-Rasur und den Abtransport im Krankenwagen. Jede normale Mutter würde spätestens an diesem Punkt wohl versuchen, ihr Kind vor den Kameras zu schützen. Nicht so Lynn Spears: Ein halbes Jahr nach Britneys Zusammenbruch veröffentlicht sie mit Through the Storm ein Enthüllungsbuch über die berühmte Tochter.

Archivbild aus dem Jahr 2000: Britney Spears mit ihrer kleinen Schwester Jamie Lynn und Mutter Lynne (von links)

Lynne Spears, Jamie Lynn Spears

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Noch früher als ihre ältere Schwester durchkreuzt Jamie Lynn Spears den mutmaßlich von der Mutter angelegten Karriereplan: Mit nur 17 Jahren bekommt sie ein Kind. Zu diesem Zeitpunkt hat der Teenager bereits eine eigene Fernsehserie (Zoey 101) und versucht sich ebenfalls als Sängerin.

Archivbild aus dem Jahr 2006: Lynne und Jamie Lynn Spears

83rd Annual Academy Awards - Arrivals

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Mit einer Übermutter ist auch Britneys Jugendfreund Justin Timberlake gestraft. Zwar hat der mit der Boygroup 'N Sync bekannt gewordene Sänger seinen frühen Ruhm besser verkraftet als seine Ex-Liebe - dafür soll ihm Mutter und Managerin Lynn Harless regelmäßig ins Privatleben funken. Bereits zu Beginn seiner Liaison mit Cameron Diaz mutmaßten die Boulevardmedien, das Paar habe keine Zukunft, weil Lynn gegen die Beziehung ihres Sohnes zu der acht Jahre älteren Schauspielerin sei. Vermutlich hat Timberlake den Mutterkomplex verinnerlicht - das legt folgende Aussage des Musikers und Schauspielers (The Social Network) nahe: "Ich werde nie jemanden finden, der so gut ist wie meine Mutter", sagte der 30-Jährige 2010 in einem Interview mit der Daily Mail.

Europapremiere 'Spider-Man 2'

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Auch US-Schauspielerin Kirsten Dunst hatte so genannte Eislaufmutter - eine Mutter, die alles dafür tut, dass ihr Kind berühmt wird : "Eine Zeit lang habe ich meine Mutter dafür gehasst, dass sie mich als Kind zu Vorsprechen schleppte", sagte sie 2007 dem Magazin US Weekly. Dass sie als kleines Mädchen darauf gedrillt wurde, es allen recht zu machen, sei ein Grund für ihre seelischen Probleme. Bei ihren eigenen Kindern wolle sie nicht denselben Fehler machen: "Meine Tochter wird keine Schauspielerin", verkündete sie damals.

Celebrities Visit 'Late Show With David Letterman' - January 31, 2011

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2008 veröffentlichte Pattie Mallette Videos ihres stimmbegabten Sohnes Justin auf der Internetplattform Youtube, wo er von US-Rapper Usher entdeckt wurde: Seitdem grassiert unter weiblichen Teenagern weltweit das "Bieber-Fieber". Es mag angesichts der Turbo-Karriere ihres Sohnes nicht verwundern, dass Pattie Mallette in Interviews mit geschwelltem Gluckenkamm auftritt. Der Vanity Fair erzählte sie, nach einer persönlichen Begegnung mit Gott sei sie sich sicher, dass sie und Justin auf die Erde gesandt worden seien, um der Welt Licht und Inspiration zu bringen.

US actress Cyrus and US singer Cyrus arrive for German film premier 'Hannah Montana' in Munich

Quelle: REUTERS

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Auch Teenie-Star Miley Cyrus hat es schwer mit ihren Eltern. Vater Billy Ray, selbst als Country-Sänger leidlich erfolgreich, hat ihr eine stramme Verbotsliste geschrieben: Abends muss die 18-Jährige vor 22 Uhr zu Hause sein. Wenn ihr Freund Justin Gaston zu Besuch ist, muss die Zimmertür offenstehen. Seltsam, dabei kann Miley doch eigentlich gar nichts Sündiges passieren, schließlich trägt sie einen von Papa verordneten Keuschheitsring, der sie in lüsternen Momenten daran erinnern soll, auch ja brav zu bleiben.

Miachel Jackson und sein Vater Joe, dpa

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Bei kaum einem Prominenten traten die Folgen einer Kindheit  im Rampenlicht so deutlich zutage wie beim "King of Pop" Michael Jackson. Vater Joe prügelte seine Kinder im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bühne - mit verheerenden Folgen für das Seelenheil seines Sohnes. Der wurde, so schien es, nie so richtig erwachsen. Und selbst nach Michaels Tod versucht der Familientyrann noch Profit aus seinem berühmten Sohn zu schlagen: Er verklagte Jacksons Leibarzt auf Schadenersatz.

Elizabeth Taylor gestorben

Quelle: dpa

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Die Erfahrung einer traurigen Kindheit verband Michael Jackson und die vorige Woche verstorbene Elizabeth Taylor. Die Mutter der späteren Hollywood-Diva hatte selbst als Schauspielerin nie den ersehnten Durchbruch geschafft und setzte all ihre Hoffnungen in ihre Tochter. Etikettetraining, Ballettunterricht, schöne Kleider, Make-up, Vorsingen und Casting - Liz wurde auf ihre spätere Schauspielkarriere in der "Hollywood High Society" intensiv vorbereitet. Widersetzte Elizabeth sich, reagierte die Mutter mit Schweigen und Liebesentzug, teilweise sogar wochenlang. Ein goldener Käfig, kaum Freunde, innere Leere, eine gluckende Mutter: Liz rebellierte und flüchtete sich in Affären, acht Ehen, Alkohol, Drogen, Shopping und Essen.

Archivbild aus dem Jahr 2000: Hand in Hand gehen Elizabeth Taylor und Michael Jackson zu einem Galakonzert in der Royal Albert Hall in London

© sueddeutsche.de/jobr/jub/bre/bön
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