"Endspiel" am Schauspiel Köln:Komisches Patt

Lesezeit: 2 min

Das ist neckisch: Rafael Sanchez inszeniert am Schauspiel Köln Samuel Becketts sakrosanktes "Endspiel" mit leichten Abweichungen - und mit viel Komik. Den blinden Hamm spielt Martin Reinke, Bruno Cathomas ist sein Spezi Clov.

Von Martin Krumbholz

Ein halbierter Hamlet und ein verstümmelter Clown haben das Ende der Welt überlebt. Hamm und Clov sind, mehr noch als die Landstreicher in "Warten auf Godot", zu Sinnbildern der Apokalypse geronnen: der eine blind und lahm, der andere zum Helfen bestellt, freiwillig-unfreiwillig. Wie geht man mit Samuel Becketts Ikonen um? Rafael Sanchez' Regie am Schauspiel Köln greift nicht radikal, aber sacht in die eigentlich sakrosankten Vorgaben ein. Ein Streichquartett gibt dem Quartett der Schauspieler ein musikalisches Geleit (Komposition: Cornelius Borgolte), meist hinter einer Spanischen Wand verborgen, manchmal aber auch das szenische Treiben sekundierend. Die ihren Zwieback mümmelnden Eltern stecken nicht in Mülltonnen fest, sondern dürfen sich marginal bewegen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: