Sämtliche Fratzen menschlicher Bosheit hat Dmitri Schostakowitsch in der Partitur seiner 1934 uraufgeführten "Lady Macbeth von Mzenks" eingefangen. Häme und Missgunst gellen einem aus ätzenden Bläsermischungen entgegen, eine rohe Sexualität trumpft in stampfenden Rhythmen auf, perfide Mordlust bahnt sich in giftelnden Streichertremoli ihren Weg. Dazwischen starren einen lastende, wie festgefroren wirkende Akkorde als gähnende Sinnbilder der Gefühlsleere und der Vereinzelung an.
"Lady Macbeth von Mzenks" von Schostakowitsch:Giftelnde Streichertremoli
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Der Dirigent Yoel Gamzou lag immer im Clinch mit schulischen und universitären Zwangseinrichtungen. Jetzt setzt er in Bremen Dmitri Schostakowitschs "Lady" unter Hochspannung.
Von Julia Spinola
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