Hollywood-Regisseur Walter Hill:Außenseiter unter den Großen

Lesezeit: 2 min

Walter Hill auf dem Münchner Filmfest (Foto: Johannes Simon/Getty Images for Filmfest Muenchen)

US-Regisseur Walter Hill ist einer der letzten harten Jungs von Hollywood. Im Interview mit der SZ spricht der "Alien"-Miterfinder über Film-Fortsetzungen und über die Unterschiede zwischen Kino und Fernsehen.

Walter Hill ist einer der letzten harten Jungs von Hollywood: In den Siebzigern war er als Autor und Produzent Miterfinder der legendären "Alien"-Reihe. In den Achtzigern führte er bei modernen Actionblockbustern Regie, kreierte das Buddy-Movie und wurde durch Filme wie "Nur 48 Stunden" mit Nick Nolte und Eddie Murphy oder "Read Heat" mit Arnold Schwarzenegger bekannt. Auf dem diesjährigen Münchner Filmfest ist Walter Hill Ehrengast, gezeigt wird eine Retrospektive seiner Regiearbeiten.

Obwohl er lange einer der Box-Office-Garanten der großen Studios war, sieht er sich bis heute als Außenseiter in Hollywood. "Wenn die Leute sagen, ich gehöre zu Hollywood, dann ist das natürlich nicht ganz falsch: Ich lebe in Los Angeles und habe für die großen Studios gearbeitet. Trotzdem war ich immer ein Außenseiter in diesem Betrieb. Selbst während des New Hollywood, wo eigentlich alle Außenseiter waren, stand ich noch ein bisschen weiter außen", sagt er der Süddeutschen Zeitung.

Alte Regisseure, junge Regisseure

Die große Ironie seiner Karriere: "Als ich jung war, wollten die Studios am liebsten alte Regisseure, weil sie die für verlässlicher hielten. Jetzt, wo ich alt bin, nehmen sie lieber junge, weil sie glauben, die besser kontrollieren zu können."

Das sei mit ein Grund, weshalb Hill in den letzten Jahren verstärkt auch fürs Fernsehen gearbeitet hat - zum Beispiel hat er die Pilotfolge der HBO-Westernserie "Deadwood" inszeniert. "Ich habe dann oft gehört: 'Fernsehen ist doch bestimmt viel leichter als Kino.' Ich antworte dann: 'Nein, es ist viel schwieriger, weil das Korsett viel enger ist.' So eine Serienfolge muss eine Stunde dauern, daran muss man die Geschichte anpassen. Im Kino hingegen schneide ich den Film auf die Länge, die für die jeweilige Geschichte Sinn macht."

H. R. Giger und sein Werk
:Der Urtyp des Aliens

Bluttriefende Wurmgestalten, futuristische Raumschiffe, dunkel-melancholische Landschaften: Der verstorbene "Alien"-Erfinder Hans Rudolf Giger war ein vielseitiger Künstler - und ein Meister des modernen Surrealismus. Eine Auswahl.

Über die "Alien"-Serie, die 2012 von Ridley Scott mit dem Prequel "Prometheus" fortgesetzt wurde, hat Hill mittlerweile nicht mehr viel Gutes zu sagen: "In den Neunzigern kam es zu einem Riesenstreit mit dem Fox-Studio. Die Jungs wollten unbedingt einen vierten Teil, was wir für gar keine gute Idee hielten, weil das Drehbuch, das sie in Auftrag gegeben hatten, einfach scheiße war. Die Reihe ist so ein Corporate-Ding geworden. Wie bei diesen merkwürdigen Marvel-Comicfilmen: Man merkt nicht mal, dass sie von Fortsetzung zu Fortsetzung den Regisseur auswechseln. Wo bleibt denn da bitte die Handschrift?"

Das vollständige Interview lesen Sie in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung oder auf dem iPad.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: