Camille Paglia im Interview:"Schockiert und abgestoßen"

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Camille Paglia: "Noch nie bin ich einem Verleger begegnet, der so respektlos gegenüber Schriftstellern und ihrer Arbeit ist." (Foto: imago/ZUMA Press; Bearbeitung SZ)

Der rechte Antaios-Verlag hat ein Buch der Feministin Camille Paglia herausgebracht - und ohne Rücksprache den Titel verändert, Kapitel gestrichen, ein neues Vorwort eingefügt. Ein Gespräch mit der Autorin.

Interview von Lilli Heinemann

Die Erfolge der Rechten haben einen bemerkenswerten Nebeneffekt: die Verbindung feministischer Ideen mit rassistischen Einstellungen. Die Ikone der neuen Rechten ist Camille Paglia, Autorin, Professorin an der Philadelphia University of the Arts und, so sagt sie selbst: Feministin. Ihre Arbeit wird seit dem Erscheinen ihres ersten Buches "Sexual Personae" 1991 kontrovers diskutiert. Inzwischen wird sie in rechten Medien, von der rechtspopulistischen US-Website Breitbart über die deutsche Zeitschrift Sezession zustimmend zitiert. Camille Paglia befürwortet beispielsweise das Recht auf Abtreibung, bezeichnet sich selbst als Transgender, bekennende Lesbierin und linke Demokratin, aber sie stellt Kernthesen des Feminismus infrage. Ihre Kritik an den vermeintlichen Dogmen einer Genderforschung, die die "Macht der Biologie" außer Acht lässt, macht sie für die Rechten interessant.

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