Lehrerin verklagt Schülerin:Wegen Hasenzeichnung vor Gericht

Da hat wohl jemand etwas gegen lange Ohren: Eine Lehrerin aus Vechta hat eine Schülerin verklagt, weil sie einen Hasen auf die Tafel gemalt hatte.

Eine vermeintlich harmlose Hasenzeichnung auf einer Schultafel beschäftigt derzeit das Amtsgericht Vechta. Eine Lehrerin einer Haupt- und Realschule in der Kreisstadt hatte gegen die minderjährige Schülerin, die das Tier gemalt hatte, Klage auf Unterlassung eingereicht. Das Mädchen soll nicht nur das Tier gezeichnet, sondern außerdem Gerüchte verbreitet haben, dass die Pädagogin bei dem Anblick von Hasen "durchdrehe".

Angst vor langen Ohren? Eine Lehrerin in Vechta hat ihre Schülerin verklagt, weil sie einen Hasen auf die Tafel gemalt hatte. (Foto: Foto: dpa)

Schon das zweite Mal

Die Zivilkammer habe für den 15. Juni einen zweiten Verhandlungstag angesetzt, sagte Richter Thomas Möller. Als Zeuge sollen dann ein Schüler und der Leiter einer früheren Schule der Lehrerin aussagen.

Die Frau hatte 2008 bereits eine andere Schülerin wegen ähnlicher Gerüchte verklagt. Zu der Zeit unterrichtete sie an einer Schule in Goldenstedt. Das Verfahren fand ebenfalls vor dem Amtsgericht Vechta statt und endete mit einem Vergleich.

Tobsuchtsanfall wegen Hasen

Nach Angaben des Gerichts verpflichtete sich die Schülerin damals, nicht mehr gegenüber Dritten zu behaupten, die Klägerin erleide beim Anblick eines Hasen oder beim Hören des Wortes Hase einen Tobsuchtsanfall, fange an zu weinen, zu schreien und verlasse den Klassenraum.

Im neuen Prozess begann die Beweisaufnahme am 27. April. Einzelheiten aus der Verhandlung wollte eine Sprecherin des Gerichts nicht nennen. Medien hatten berichtet, die Schüler hätten den Hasen aus "Spaß" gezeichnet und nur wissen wollen, wie die Lehrerin auf den Anblick reagiere.

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