Pharmakonzern Novartis:Gesundheitsbehörden geben Grippe-Impfstoffe frei

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Nur Verklumpungen, keine Verunreinigungen: Die Gesundheitsbehörden der Schweiz und Kanadas haben die gesperrten Grippe-Impfstoffe von Novartis für sicher und wirksam erklärt. Aber was bedeutet das für deutsche Patienten?

Spritzen gegen Grippe: In der Schweiz und Kanada sind die Impfstoffe von Novartis wieder freigegeben. (Foto: dapd)

Die kanadischen und die Schweizer Gesundheitsbehörden haben zwei vorige Woche aus dem Verkehr gezogene Grippe-Impfstoffe des Pharmaherstellers Novartis wieder freigegeben. Der Konzern habe die Qualität der beanstandeten Mittel nachweisen können, erklärte die Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel Swissmedic am Mittwoch. Der Impfstoff sei sicher und wirksam.

Bei den in den Impfstoffen Agrippal und Fluad sichtbaren Partikeln handele es sich nicht um "externe Verunreinigungen", sondern um kleine Verklumpungen von normalen Eiweißbestandteilen des Impfstoffs, teilte die Kontrollbehörde mit. Solche Verklumpungen könnten bei der Herstellung des Impfstoffs entstehen, lösten sich bei durch leichtes Schütteln vor der Injektion jedoch auf. Es müsse deshalb nicht mit bedenklichen Nebenwirkungen gerechnet werden.

Auch die kanadischen Behörden erklärten am Mittwoch, der verhängte Stopp für den Impfstoff sei wieder aufgehoben worden, nachdem die Unbedenklichkeit bestätigt worden sei. Novartis zeigte sich erfreut über die Entscheidung der Behörden und erklärte, eng mit ihnen zusammen zu arbeiten, um die Belieferung mit dem Impfstoff gewährleisten zu können. Novartis hatte von Anfang an erklärt, dass die Impfstoffe sicher seien.

Entscheidung in Deutschland wird nicht zurückgenommen

Die Schweizer Behörde hatte am 24. Oktober einen vorsorglichen Anwendungsstopp für die Impfstoffe Agrippal und Fluad angeordnet. Zuvor waren in Impfspritzen aus einer Novartis-Fabrik in Italien unklare Ausflockungen aufgefallen. Nachdem Novartis dies den dortigen Behörden mitgeteilt hatte, waren die Impfstoffen in Italien vorsorglich aus dem Verkehr gezogen worden. Frankreich, Österreich und Deutschland schlossen sich dem Schritt an.

In Deutschland bleibt es dabei, dass einige Chargen der Impfstoffe nicht mehr auf den Markt kommen. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) des Bundes hatte vergangene Woche die Auslieferung von mehreren Chargen zweier Novartis-Grippeschutz-Impfstoffe vorsorglich gestoppt. Dabei handele es sich um ein "endgültiges Instrument", sagte eine Institutssprecherin. Die Entscheidung könne nicht wieder zurückgenommen werden.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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