Smartphone-Betriebssystem:Neues Android: Das N steht für Nougat

Google Android Nougat

Am Donnerstagabend enthüllten Google-Mitarbeiter diese Statue und damit auch den Namen der neuen Android-Version.

(Foto: AP)
  • Google nennt die neue Version seines Smartphone-Betriebssystems Android Nougat.
  • Im Vorfeld hatten viele Nutzer auf Android Nutella gehofft.
  • Bislang ist unklar, ob und wann Hersteller wie Samsung, LG oder HTC ihre Geräte auf Android N aktualisieren werden. Erst für wenige Spitzenmodelle wurde das Update bestätigt.

Nutella, Nesquick oder Nuomici (ein Dessert aus Hongkong). Dafür hätte Android N stehen können, doch Google wollte es anders. Seit Donnerstagabend ist klar: Die nächste Android-Version heißt Nougat und bekommt die Versionsnummer 7.0. Besonders beliebt scheint sich Google damit nicht gemacht zu haben: Zumindest in sozialen Medien halten viele Nutzer Android Nutella für den besseren Namen.

Seit Android 1.5 benennt Google jede neue Hauptversion des Smartphone-Betriebssystems nach einer Süßigkeit, die Anfangsbuchstaben richten sich dabei nach dem Alphabet. Die vergangenen Versionen hießen Kitkat, Lollipop und Marshmallow. Der interne Codename von Android N war "New York Cheesecake".

Bereits seit mehreren Monaten veröffentlicht Google in regelmäßigen Abständen Developer Previews und Beta-Versionen von Android Nougat. Die wichtigste Änderung ist vermutlich der lang erwartete Mehrfenstermodus, der das Multitasking insbesondere bei Tablets und großen Smartphones deutlich vereinfacht, da mehrere Apps nebeneinander dargestellt werden können. Außerdem wurden Systembenachrichtigungen und Schnelleinstellungen überarbeitet und ein Nachtmodus hinzugefügt, der Display-Helligkeit und Farben der Tageszeit entsprechend anpasst. Der verbesserte Doze-Modus soll die Akkulaufzeiten spürbar verlängern. (Bei Golem.de finden Sie eine ausführlichere Übersicht der Neuerungen.)

Die endgültige Version von Android Nougat soll im 3. Quartal 2016 erscheinen. Wer nicht so lange warten will, kann sich hier für den Beta-Test anmelden. Dafür müssen Sie allerdings entweder ein Sony Xperia Z3 oder eines der folgenden Google-Geräte besitzen: Nexus 5X, 6 oder 6P bzw. die Nexus 9 oder Pixel C.

Die Hersteller hinken mit ihren Updates monatelang hinterher

Kurz nach der Ankündigung von Google hat HTC als erster Hersteller offiziell bekannt gegeben, welche Smartphones ein Update auf Android Nougat erhalten werden: HTC 10, HTC One A9 und HTC One M9. Anscheinend sollen im Laufe des Jahres noch weitere Geräte hinzugefügt werden - welche das sein werden, ist aber unklar. Auch Lenovo plant Updates für das Moto Moto G4 und das Moto G Plus, Samsung will angeblich Galaxy S6 und S7 sowie das Note 5 noch in diesem Jahr aktualisieren.

Das Grundproblem von Android bleibt bestehen: Da alle Hersteller Anpassungen an Googles "nacktem" Android vornehmen, die Oberfläche verändern und es mit teilweise unnötigen Zusatzfunktionen verschlimmbessern, dauert es monatelang, bis Updates bereitgestellt werden. Ein Dreivierteljahr nach der Veröffentlichung von Android Marshmallow ist es gerade einmal auf jedem zehnten Android-Gerät installiert.

Das ist mehr als ein kosmetisches Problem: Ende 2015 wiesen 87 Prozent aller Android-Smartphones mindestens eine kritische Sicherheitslücke auf, weil Hersteller dringend nötige Aktualisierungen verspätet oder gar nicht veröffentlichen. Bislang haben Klagen von Verbraucherschützern die Hersteller nicht zum Umdenken gebracht. Offensichtlich ist den meisten Käufern leistungsfähige Hardware wichtiger als aktuelle Software.

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