Handy mit eigenem Betriebssystem:Samsung schiebt Tizen-Smartphone erneut auf

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Unklar, wann es in die Läden kommt: das Samsung Z (Foto: PR)

Samsung will unabhängiger von Google werden. Doch daraus wird erst einmal nichts: Der Start eines Smartphones mit einem eigenen Betriebssystem wurde jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben.

  • Samsung verschiebt den Start des eigenen Betriebssytems auf unbestimmte Zeit.
  • Als Grund nennt der Konzern, dass noch nicht genügend Apps zur Verfügung stehen.

Start erneut verschoben

Smartphones mit dem Samsung-Betriebssytem Tizen werden erst einmal nicht auf den Markt kommen. Das geht aus einem Bericht des Wall Street Journal hervor. Eigentlich wollte Samsung sein erstes Tizen-Smartphone in dieser Woche auf einer Entwicklerkonferenz in Moskau vorstellen, doch der Start des Geräts wurde abgesagt. Auf der Veranstaltung in Moskau informierte der koreanische Hersteller darüber, dass die Markteinführung auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

Eigentlich sollte das Gerät ab dem dritten Jahresquartal zumindest in Russland verfügbar sein. Auch in Japan sollte es eigentlich längst ein Tizen-Smartphone geben. Vor einigen Wochen hatte Samsung bereits erste Details zum ersten geplanten Gerät genannt, dem Samsung Z. Grund für die Verzögerung könnte laut WSJ sein, dass es noch nicht genügend Apps für das Betriebssystem gibt. Es ist unklar, ob das Samsung Z nach einem Handelsstart auch in Deutschland angeboten wird.

Betriebssystem Tizen

Tizen ist ein auf Linux und Debian basierendes Betriebssystem für Smartphones, Tablets und andere Mobilgeräte. Die Entwicklung der Software wird unter anderem von der Linux Foundation, dem Chip-Hersteller Intel und den Technikkonzernen Samsung und Huawei finanziert. Schon jetzt setzt Samsung eine Version der Software auf der Smartwatch-Reihe Galaxy Gear ein. Da es sich um ein freies Betriebssystem handelt, können theoretisch auch Hersteller das neue System einsetzen, die nicht an der Entwicklung beteiligt sind. Samsung hatte mit Bada schon einmal ein eigenes Betriebssystem, das sich aber nicht durchsetzte.

Gründe für ein eigenes Betriebssytem

Samsung verwendet bei seinen Smartphones bislang vor allem das Google-Betriebssystem Android. Doch die Koreaner wollen unabhängiger von Google werden. Samsung hat bislang kaum Möglichkeiten, mit dem Verkauf digitaler Güter wie etwa Apps oder Musik Geld zu verdienen. Außerdem kann das Unternehmen wenig Einfluß darauf nehmen, wie sich das Betriebssystem weiterentwickelt. Für einen Milliardenkonzern, der immerhin jedes dritte Smartphone der Welt herstellt und der gerne mehr wäre als ein Hardware-Produzent, ist das eine ungünstige Situation.

© Süddeutsche.de/dpa/pauk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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