Angriff auf Amazon:Google plant eigenen Kauf-Knopf

Lesezeit: 1 min

  • Google will einen Kauf-Knopf einführen. So soll es für Kunden möglich werden, Produkte mit einem Klick zu erwerben.
  • Der Schritt ist gegen Amazon gerichtet. Oder, wie Google das Unternehmen nennt: "Unser größter Konkurrent im Suchmaschinenbereich."

Ein Kauf-Knopf für Google-Shopping

Google will den Online-Händler Amazon stärker herausfordern: Das Unternehmen plant demzufolge unter anderem, einen Kauf-Knopf einzuführen, berichtet das Wall Street Journal. Angedacht sei ebenfalls, dass Händler ihre Lieferzeit bewerben können, wenn diese zwei Tage beträgt. Momentan befinde sich Google in Gesprächen mit Shop-Anbietern, es sei aber ungewiss, ob die Pläne auch umgesetzt werden. Eine Sprecherin der Firma sagte der Zeitung, dass man kontinuierlich daran arbeite, das "Erlebnis für Konsumenten zu verbessern."

Nutzer sollen Google nicht verlassen

Mit diesem Vorstoß verfolgt Google die Strategie, Nutzer auf der eigenen Seite zu halten. Wenn es einen Kauf-Knopf gibt, die Produkte also direkt erworben werden können, gibt es keinen Grund, den Suchdienst zu verlassen, so die Überlegung. Aktuell läuft der Einkauf bei Google Shopping so ab, dass der Datenkonzern auf seinen Ergebnisseiten mehrere Angebote präsentiert. Wer zum Beispiel nach Deckenlampen sucht, sieht eine Auswahl sowohl von einzelnen Produkten als auch von Shops, in dem es die jeweilige Lampe zu kaufen gibt. Google selbst liefert keine Waren aus. Gekauft wird ebenfalls nicht über die Seite, sondern indem die Nutzer den jeweiligen Shop direkt besuchen.

Wer einkaufen will, nutzt eher Amazon

Wenn dieser Schritt wegfällt, könnte Google die eigene Position stärken. Für den Konzern wäre das bitter nötig. Im Jahr 2012 veröffentlichten die Marktanalysten von Forrester einen Bericht, demzufolge 30 Prozent aller Kunden, die einkaufen wollen, Amazon direkt besuchen. Google kam damals auf einem Wert von 13 Prozent. Ein Kauf-Knopf und die Ankündigung einer schnellen Lieferung würden aus den Shopping-Seiten von Google keinen Suchdienst mehr machen, sondern ein Laden.

Amazon ist der größte Konkurrent für Google

Die Angst vor Amazon hatte der frühere Chef von Google, Eric Schmidt, kürzlich direkt angesprochen: "Viele denken, unsere größten Wettbewerber seien Yahoo oder Bing. Aber unser größter Konkurrent im Suchmaschinenbereich ist tatsächlich Amazon." Im Grunde antworte die Firma auf Anfragen genauso, wie Google das auch mache.

© Süddeutsche.de/hatr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: